Kahnschnecken-Arten

Die Gehäuse der Kahnschnecken sind gedrungen, die Zwischenwände der Umgänge sind weitgehend resorbiert und der Fußdeckel, das Operculum, ist stark verkalkt. Neritiden sind weltweit verbreitet. Die Mehrzahl der Neritiden sind reine Meeresbewohner, es gibt aber auch zahlreiche Süßwasser- und Landbewohner, von denen die meisten Arten zur Larvenentwicklung ins Meer zurückkehren müssen. Dieser Biotopwechsel macht die Nachzucht für die meisten exotischen Kahnschneckenarten im Aquarium so gut wie unmöglich. Unsere einheimische und vermutlich auch die anderen europäischen Kahnschnecken bleiben dagegen für den gesamten Entwicklungszyklus im Süßgewässer. Warum also nicht einmal statt exotischer Rennschnecken einheimische Arten im Aquarium pflegen und nachzüchten? Die sind zwar nicht ganz so schnell wie die beliebten Rennschnecken, sind stattdessen recht sesshaft und standorttreu, aber in der vielfältigen Musterung ihrer Gehäuse stehen die Gemeine Kahnschnecke Theodoxus fluviatilis, die Donau-Kahnschnecke Theodoxus tansversalis und die Gebänderte Kahnschnecke Theodoxus transversalis ihren Verwandten aus Übersee in nichts nach.

Im Verhältnis zur Größe ist das Schneckengehäuse der Kahnschnecken sehr dick und gedrungen. Das ist vermutlich eine Anpassung an Fließgewässer und Quellen, dem häufigsten Lebensraum der Neritidae. Damit bieten sie aber auch potentiellen Fressfeinden wenig Angriffsfläche, zumal sie den kurzen Körper und Fuß vollkommen in das Gehäuse zurückziehen und mit einem stabilen, oft verkalkten Deckel, dem Operculum, verschließen können. Die Grundfärbung und Zeichnung der Schalen ist meist auch innerhalb einer Art sehr variabel. Das macht die sichere Bestimmung nicht einfacher, ist aber für den Schneckenliebhaber umso interessanter. Ein etwas sicheres Artmerkmal bietet die Form der beiden Fortsätze auf der Innenseite des Operculums, die Färbung der Innen- und Außenfläche, sowie des verdickten Randes.

Weitere allgemeine Kennzeichen der Familie sind die breite Schnauze, die dünnen und zugespitzten Fühler und die kurz gestielten Augen auf der Außenseite der Fühler. Die Kahnschnecken sind getrenntgeschlechtlich. Der männliche Penis befindet sich unter dem rechten Fühler.

Während die europäischen Arten vor allem Flüsse oder Quellbiotope besiedeln, halten sich die tropischen Arten, die vor allem die Inseln im Indopazifik besiedeln, im Mündungsbereich von Fließgewässer oder im Gezeitenbereich des Meeres auf. Einige Arten kommen sogar sowohl im reinen Meerwasser als auch stromauf in den Fließgewässern der Inseln vor. Wiederum einige ziehen eine amphibische Lebensweise zwischen Land und Wasser vor, bei der generell hohen Luftfeuchtigkeit der feucht-schwülen Tropenregionen ist dies relativ unproblematisch.

Aus den gemäßigten Zonen Europas sind vier Arten aus der Gattung Theodoxus bekannt, einige weitere Arten gibt es auf der iberischen Halbinsel, den griechischen und türkischen Inseln der Ägäis und auf dem anatolischen Festland. Weltweit gibt es schätzungsweise bis zu 200 Arten, die sich auf etwa 30 Gattungen verteilen. Bei Aquarianer besonders beliebt sind die Zebra-, Renn- und Geweihschnecken (Gattungen Nerita und Clithon), auch wenn ihre Nachzucht unter Aquarienbedingungen – soweit bekannt – noch nicht gelungen ist.

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