Großarmgarnelen-Arten

Die meisten Großarmgarnelen Arten ernähren sich von Aas oder leben räuberisch, obwohl auch Grünkost zur Nahrungsergänzung nicht fehlen darf. Man pflegt sie pärchenweise oder in Gruppen mit einem Männchen und mehreren Weibchen im Artbecken. Einige Arten gehören dem primitiven Vermehrungstyp an, ihre Zoealarven schlüpfen aus den ins Wasser abgestoßenen Eiern und können sich nur im Salzwassermilieu weiterentwickeln. Daher ist ihre Nachzucht unter normalen Aquarienbedingungen fast unmöglich. Andere, darunter besonders die kleineren Arten, vollziehen die gesamte Larvenentwicklung im Ei, bevor sie als Junggarnelen schlüpfen. Diese Arten brauchen also keinen Milieuwechsel zwischen Süß- und Salzwasser und vermehren sich deshalb auch im Aquarium.

Haltung der Großarmgarnelen im Aquarium

Großarmgarnelen hält man im Aquarium am besten paarweise oder in einer kleinen Gruppe – einem Männchen mit mehreren Weibchen. Hält man nämlich mehrere Männchen in einem Becken, dann wird das dominante Männchen die anderen unterdrücken. Diese wachsen dann nur noch langsam und nehmen allmählich das Aussehen von Weibchen an. Wenn sich aber das dominante Männchen häuten muss, nutzen die anderen Männchen die Gelegenheit, um um die vakante Führungsposition zu kämpfen. Verliert das bisherige Alpha-Männchen dabei seine Scheren, dann ist er die längste Zeit Herr im Aquarium gewesen.

Kleinere Großarmgarnelen wie die Schokogarnele und die Ringelhandgarnele kann man bereits in Becken ab 60cm Länge halten. Da sich diese Arten aber gut vermehren lassen, kann auch für solche Macrobrachium-Arten das Aquarium bald zu klein werden. Die räuberischen Großarmgarnelen wie die Rosenberggarnelen können dagegen von vorneherein nur in großen Aquarien ab mindestens 100cm Länge gehalten werden. Man sollte sie grundsätzlich nur im Artbecken halten, da alle Mitbewohner als Beute angesehen werden. Man kann zwar ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen halten; aber wenn das Becken zu klein ist, dann können sogar die Weibchen den Garnelen-Männchen zum Opfer fallen. Mit Steinen, Wurzeln und Solitärpflanzen wird das Aquarium so aufgeteilt, dass die Tiere diese Landmarken zur Bildung von Revieren nutzen können und zugleich genügend Versteckmöglichkeiten haben. Bedenken sollte man aber, dass viele Großarmgarnelen auch ab und zu Wasserpflanzen fressen, besonders gerne weiche Sorten. Deshalb bepflanzt man das Großarmgarnelen-Becken am besten mit sogenannten „Barschpflanzen“ wie Anubias, Valisnerien oder Ceratopyhllum-Arten. Zusätzlich bietet man den Garnelen einige schnell nachwachsende Wasserpflanzen wie Wasserpest (Elodea) als Nahrungsergänzung an. Auch Wasserschnecken werden gerne von den Großarmgarnelen als besonders proteinreiche Nahrung angenommen. Viele Arten sind in der Natur aber eher Aasfresser; deshalb gibt man ihnen am besten Frostfutter als Nahrung: Mückenlarven, fein gehacktes Rinderherz und ungewürztes Hackfleisch. Als Nahrungsergänzung dienen Futtertabletten, vor allem um ihren Bedarf an Grünkost in Form von Algen und verrottendem Pflanzenmaterial zu decken. Großarmgarnelen haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Futter wird daher sofort zielsicher geortet und erst einmal in ein sicheres Versteck geschleppt. Damit es bei der Häutung keine Probleme gibt, sind abwechslungsreiches Futter sowie ein regelmäßiger Teilwechsel des Aquarienwassers wichtig.

Großarmgarnelen schwimmen kaum, sie bewegen sich eher kriechend mit Bodenkontakt umher. Dabei können sie sich aber auch sehr geschickt an den Glaswänden hochstämmen. Daher ist es wichtig, das Aquarium lückenlos abzudecken, damit die Garnelen nicht entkommen können. Fühlen sie sich angegriffen, dann erheben sie ihre Scheren als Drohgebärde. Bei akuter Gefahr, können sie aber auch blitzschnell fliehen, indem sie einen Rückwärtsgang einlegen und dann sich in Zick-Zack-Bewegungen in Sicherheit bringen.

Nachzucht von Großarmgarnelen unter Aquarienbedingungen

Viele Macrobrachium-Arten gehören dem sogenannten primitiven Vermehrungstyp an. Diese Arten produzieren sehr viele Eier, aus denen freischwimmende Larven (die sogenannten Zoea-Larven) schlüpfen, die sich stromab ins Meer treiben lassen. Denn nur im Salzwasser können sie sich weiterentwickeln. Hier durchlaufen sie bis zu 20 Larvenstadien, bis sie dann als vollentwickelte, aber winzig kleine Junggarnelen wieder stromauf in die Fließgewässer wandern. Dazu brauchen sie manchmal über 100 Tage, um ihre endgültigen Reviere zu erreichen. Einige Arten wie die Schokogarnelen und die Ringelhandgarnelen haben ihre Fortpflanzungsstrategien weiterentwickelt. Sie haben nur relativ wenige, aber besonders große und dotterreiche Eier, in denen die Larven ihre gesamte Entwicklung durchlaufen. Die Eier werden vom Weibchen im geschützten Brutraum unter dem Hinterleib getragen, bis die voll entwickelten Junggarnelen schlüpfen. Da diese Art der Vermehrung weniger verlustreich ist, kommen sie mit wenigen Nachkommen aus, um die Population zu erhalten.

Auch wenn die Großarmgarnelen-Männchen sonst ziemlich raubeinig sind, während der Fortpflanzungszeit zeigen sie sich von einer ganz anderen Seite. Die Weibchen können sich nur paaren, wenn ihr Panzer nach einer Häutung noch ganz weich ist. In dieser Zeit kümmert sich das Männchen um seien Auserwählte, beschützt sie mit seinen langen Scherenarmen und wehrt andere Beckengenossen ab. Schließlich dirigiert das Männchen das paarungsbereite Weibchen mit seinen Scheren ganz vorsichtig in die passende Stellung.

Einige kleinere Arten wie Macrobrachium dayanum, M. lanchestri und M. assamsensis lassen sich im Aquarium ohne großen Aufwand züchten. Man muss den Junggarnelen lediglich ausreichend Sitz- und Versteckmöglichkeiten und ein proteinreiches, sehr kleines Futter wie z. B. Pantoffeltierchen, Rotatorien und Artemia-Nauplien bieten. Kritisch und besonders verlustreich sind aber vor allem die ersten 24 Stunden nach dem Schlüpfen, wenn sich die Junggarnelen zum ersten Mal im freien Wasser häuten müssen. Ist diese Phase überstanden, dann werden die zuvor weißlich gefärbten Junggarnelen transparent und gleichen Miniausgaben ihrer Elterntiere.

Merkmale, Form und Färbung

Alle Macrobrachium ähneln sich in ihrem Aussehen. Mit der Farbenpracht vieler Zwerggarnelen können sie zwar nicht mithalten, aber trotzdem sind dank ihres etwas bizarren Aussehens mit dem langen Rostrum, ihren Stielaugen, den langen Antennen, ihren streichholzdünnen, stacksigen Beinen und ihren gewaltigen Scherenarmen interessant. Besonders die großen Arten ähneln auf den ersten Blick eher Flusskrebsen, als Garnelen. Großarmgarnelen haben besonders lange Scherenarme, die sich im Laufe der Evolution aus dem ersten Laufbeinpaar entwickelt haben. Damit nehmen sie ihre Nahrung auf. Die Männchen benutzen die Scheren aber auch, um ihre Weibchen damit vor anderen Beckengenossen während der Häutung und danach, wenn der Panzer noch weich ist, zu schützen und sie bei der Paarung festzuhalten. Sie haben wesentlich größere Scheren als die Weibchen. Zu den von Aquarianern gehaltenen Großarmgarnelen zählen vor allem mit 9 Arten die sogenannten Ringelhandgarnelen (Macrobrachium hendersoni-Gruppe). Gemeinsames Merkmal dieser Macrobrachium-Männchen ist die Behaarung der Längsrillen der Fingerglieder auf dem ersten Paar der Schreitbeine. Sie siedeln vor allem in Bergbächen, andere Arten vor allem im Mündungsbereich ins Meer. Alle Macrobrachium-Arten haben nur ein einziges Larvenstadium.

Verbreitung und Lebensraum

Die Familie der Felsengarnelen (Palaemonidae) besteht aus etwa 100 Gattungen, damit ist sie – zumindest im Meer – die größte Gruppe der Garnelen. Einige Arten haben im Laufe der Evolution auch das Süßwasser erobert, darunter auch die Gattung der Großarmgarnelen (Macrobrachium). Viele Süßwasserarten haben aber noch nicht völlig den Kontakt zum marinen Milieu verloren; ihre Larven können sich nur in Salzwasser zu Junggarnelen weiterentwickeln. Deshalb besiedeln diese Arten Flüsse, sodass sich die frisch geschlüpften Zoea-Larven mit der Strömung Richtung Meer treiben lassen können. Andere Arten haben sich weiterentwickelt und können auch in Binnengewässern ohne Milieuwechsel zwischen Süß- und Meerwasser leben. Unter den Macrobrachium-Arten, die man im Aquarium halten kann, stammen die meisten aus Mittel- und Südamerika oder den Tropen und Subtropen Südostasiens, während bisher nur wenige afrikanische Arten bekannt sind.

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