Lebensraum der Amazonas-Laubgarnele
Die Amazonas-Laubgarnele kommt im Amazonas- und Orinoco-Gebiet vor. Dort findet man sie vor allem in Falllaub und in der Ufervegetation der Weichgewässer.
Merkmale, Form und Färbung der Amazonas-Laubgarnele
Die Amazonas-Laubgarnele sieht mit ihren kräftigen Scheren Zwergflusskrebsen der Gattung Cambarellus entfernt ähnlich. Die Scherenbeine sind beim Männchen etwas kräftiger gebaut, die Weibchen wirken dafür insgesamt korpulenter. Die Amazonas-Laubgarnele hat ein sehr kurzes Rostrum und verhältnismäßig kleine Augen, die auf kurzen Stielen sitzen. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Vertretern der Gattung Euryrhynchus bietet nur die Art der Bedornung des zweiten Scherenbeines. Die Körpergrundfärbung ist ein mittleres hellbraun bis ockerfarben mit zahlreichen bläulichen oder rötlichen Punkten und kleinen Streifen auf dem Hinterleib. Im Englischen wird die Amazonas-Laubgarnele Peru Zebra Shrimp oder auch Blue Banded Shrimp genannt. Zusammen mit den beiden Schwesterarten Euryrhynchus wrzesniowskii und E.tomasi wird sie in eigene Familie, Euryrhynchidae gestellt.
Haltung der Amazonas-Laubgarnele im Aquarium
Die Amazonas-Laubgarnele versteckt sich gerne. Daher bietet man ihr im Aquarium eine Schicht von trockenem Herbstlaub oder Seemandelbaumblättern an. Gerne verkriecht sie sich auch in einem Javapolster-Moos. Zusätzliche Versteckmöglichkeiten kann sie unter Wurzelholz finden. Es klingt vielleicht paradox, aber je mehr Versteckmöglichkeiten man dieser Garnele bietet, umso sicherer fühlt sie sich und desto öfter bekommt man sie zu Gesicht, wenn sie auch tagsüber ihr Versteck verlässt. Als sehr kleine und ruhige Garnele beansprucht die Amazonas-Laubgarnele wenig Platz und kommt daher auch für ein entsprechend eingerichtetes Nanobecken infrage. Da aber diese Großarmgarnele Territorien bildet, sollte man nur wenige Exemplare in einem Aquarium pflegen, um ständige Revierstreitigkeiten der Amazonas-Laubgarnelen untereinander zu vermeiden. Diese Garnelen schwimmen so gut wie nie durch das freie Wasser. Sie kriechen stattdessen lieber am Boden oder im Falllaub umher. Dort versuchen die Amazonas-Laubgarnelen, mit ihren Scheren Würmer, Larven von Wasserinsekten oder kleinere Krebstiere zu erbeuten. Zusätzlich sollet man sie mit sinkfähgen Flockenfutter oder Frostfutter (kleine Tiere wie Tubifex, Artemia oder Daphnien) füttern. Größeren, mit ihr vergesellschafteten Wirbellosen oder Fische wird diese Garnele aber nicht gefährlich. Sie lässt sich daher gut mit kleineren Salmlerarten, die die mittleren und oberen Wasserschichten besiedeln, vergesellschaften. Die Lichtverhältnisse im Aquarium sollten durch Schwimmpflanzen etwas gedämpft sein. Am wichtigsten sind aber vor allem Schwarzwasserverhältnissen auch im Aquarium. Daher sollet das Wasser soweit wie möglich kalkfrei sein, einen niedrigen pH-Wert haben (pH~6)und Huminstoffen (Tannin und Lignin) enthalten. Dadurch wird das Wasser weitgehend keimfrei gehalten.
Nachzucht der Amazonas-Laubgarnele unter Aquarienbedingungen
Die Amazonas-Laubgarnele lässt sich bei zusagenden Wasserverhältnissen verhältnismäßig leicht nachzüchten, da sie zum sogenannten spezialisierten Fortpflanzungstyp der Garnelen gehört. Aus den etwa 20 bis 30 Eier, die das Weibchen austrägt, schlüpfen voll entwickelte, winzig kleine Junggarnelen. Soweit bekannt, wird die Amazonas-Laubgarnele aber bisher nicht in kommerziellem Maßstab nachgezüchtet. Die Amazonas-Laubgarnelen stammen in der Regel aus Wildfängen. Da die Suche nach diesen kleinen Garnelen, die versteckt in der Falllaubschicht der Heimatgewässer leben, schwierig ist, wird sie selten im Zoofachhandel angeboten.