Haltung der Roten Nashorngarnele
Über die artgerechte Haltung der Roten Nashorngarnele gehen die Meinungen weit auseinander. Sie lässt zwar auch als adultes Tier über längere Zeit im Süßwasseraquarium pflegen, fühlt sich aber wohl doch in ihrem angestammtem Milieu, dem Brackwasser, wohler.
Wie nahezu alle Zwerggarnelen ist die Rote Nashorngarnele ausgesprochen friedlich. Auch in einer kleinen Gruppe ab 10 Garnelen sollte man ihr ein Aquarium von mittlerer Größe von wenigstens 50 Liter bieten, da die Rote Nashorngarnele genügen Raum zum Schwimmen benötigt.
Die Rote Nashorngarnele lässt sich auch gut mit anderen Zwerggarnelen und friedlichen, kleineren Fischen vergesellschaften, sofern diese ebenfalls an hartes Wasser adaptiert sind.
Wassertemperatur
Die Rote Nashorngarnele bevorzugt Wasserwerte von 20 bis 28°C.
Wasserwerte
In jedem Fall benötigt die Rote Nashorngarnele Wasser mit einer hohen Gesamt– und Karbonathärte. Daher sollte man auch das Süßwasserbecken mit etwas handelsüblichem Meersalz „aufsalzen“.
Rote Nashorngarnele kaufen
Die Rote Nashorngarnele kann zwischen 3 und 4,69 Euro pro Stück erworben werden.
Besondere Aquarieneinrichtung
Es gibt etliche Aquarienpflanzen, die solch eine geringe Salinität tolerieren. Für die Rote Nashorngarnele selbst spielt dies kaum eine Rolle.
Sie braucht stattdessen viel Raum zum freien Umherschwimmen, einen dunklen Bodenuntergrund, aber natürlich auch einige Rückzugsmöglichkeiten unter Steinen, in Röhren oder unter Mangroven- oder Moorkienwurzeln.
Futter und Ernährung
An das Futter stellt die Rote Nashorngarnele keine besonderen Ansprüche. Als Allesfresser weidet sie Aufwuchsalgen auf Steinen und Wurzeln ab.
Sie frisst die Futterreste, die andere Mitbewohner im Aquarium übersehen haben und sollte gelegentlich mit vegetarischer Kost wie Spinat, Brennnesselsticks und handelsüblichen Garnelen-Granulatfutter gefüttert werden.
Erscheinungsbild
Erreichbare Größe
Die Weibchen werden bis zu 4 cm groß. Die Männchen hingegen werden nur bis zu 3,5 cm groß.
Färbung der Roten Nashorngarnele
Die Rote Nashorngarnele verdankt ihren Artnamen gracilirostris ihrem schlanken, aber langen Rostrum, das leuchtend gefärbt ist und sich damit als rote „Nase“ deutlich von dem bis auf wenige rote Streifen transparenten Körper abhebt.
Das Rostrum kann leicht abbrechen. Zum Beispiel bei Verletzungen durch Rivalen, beim Transport o. ä.. Es wird aber bei der nächsten Häutung wieder regeneriert.
Unterschiede der Geschlechter
Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen und haben auch einen stärker gewölbten Hinterleib als diese.
Zucht der Roten Nashorngarnele
Die Nashorngarnelen-Weibchen setzen bald Laich an und sind auch sehr vermehrungsfreudig. Pro Wurf können mehr als 1000 Eier ausgestoßen werden.
Die aus diesen winzigen Eiern ausschlüpfenden Zoea-Larven können jedoch nur kurze Zeit in reinem Süßwasser überleben. In Brackwasser könnten sie aber überleben und heranwachsen.
Für eine erfolgreiche Nachzucht unter Aquarienbedingungen entfernt man die Weibchen nach ihrer rund 2-wöchigen Tragzeit aus dem Becken, welches man nun stufenweise durch tägliche Zugaben von Meersalz in einem Zeitraum von etwa 20 Tagen bis auf die Salinität von Brackwasser erhöht.
Während der ganzen Zeit bleibt die Aquarienbeleuchtung eingeschaltet, damit sich genügend Aufwuchsalgen als Nahrungsgrundlagen für die Junggarnelen am Ende ihrer Larvenentwicklung gebildet haben.
Nach einem weiteren Monat beginnt man den Salzgehalt des Aquarienwasser wieder stufenweise durch entsprechend reine Süßwasserzugaben beim Wasserwechsel zu reduzieren, bis nach etwa 2 Monaten die Ausgangskonzentration, d.h. Süßwasser geringer Salinität, aber entsprechend hoher Härte erreicht ist.
Eine solche Prozedur über Monate durchzuhalten, erfordert natürlich einen hohen Aufwand. Aber nur so ist eine erfolgreiche Nachzucht ohne große Larvenverluste zu erreichen.
Ob man sich das ganze Procedere auch ersparen könnte, in dem man die erworbenen adulten Roten Nashorngarnelen von vorneherein in ein Artbecken mit Brackwasserkonzentration setzt und dann auch die Nachkommen unter konstanten Slazwasserkonzentrationen erfolgreich aufziehen könnte, dazu liegen keine Erfahrungsberichte vor.
Eine Voraussetzung wäre wohl, dass beim Züchter die Garnelen schon über Generationen in Brackwasser gepflegt und vermehrt worden sind und dass sie im Zwischenhandel, also beim Zoofachhändler, ebenso in Brackwasser gehältert würden.
Herkunft und Lebensraum
Die Rote Nashorngarnele ist im Indopazifik weit verbreitet. Das Vorkommen reicht von der Küste Afrikas bis zu den indonesischen Inseln.
Die Rote Nashorngarnele ist eng mit der Schwesterart Caridina nilotica verwandt, die stattdessen auf dem afrikanischen Kontinent dominiert.
Die Rote Nashorngarnele lebt vor allem in der Brackwasserzone in den Flussmündungen und den Mangrovengürteln, kann aber als adulte Garnele auch sowohl im Süßwasser als auch im Meer existieren.
Sie wird in kommerziellen Maßstab in großer Anzahl gezüchtet bei einem Salzgehalt von 15 Promille. Das entspricht etwas weniger als der halben Salinität von Meerwasser im Indopazifik.