Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Süßwasserkrabbe gilt als aggressiv
- Sie ist schwer zu vergesellschaften
- Am besten hält man sie im Artenbecken
- Bei der Haltung sind viel Platz und Rückzugsmöglichkeiten sehr wichtig
- Auch einen Landteil benötigt die Europäische Süßwasserkrabbe im Aquarium
- Sie sind Allesfresser
- 5 cm groß wird eine ausgewachsene Krabbe groß
- Europäische Süßwasserkrabben sind leicht zu züchten
Haltung der Europäischen Süßwasserkrabbe
Vergesellschaftung
Die Europäische Süßwasserkrabbe wird als sehr aggressiv eingestuft. Sie greift Mitbewohner im Aquarium gerne mal an und sollte deswegen nur mit Artgenossen vergesellschaftet werden.
Auch bei der Haltung mit Artgenossen sollte aber Vorsicht geboten sein, da es schnell zu Revierkämpfen kommen kann. Die Revierkämpfe werden dabei vor allem mit der rechten, größeren Schere ausgetragen.
In der freien Natur wurde die Europäische Süßwasserkrabbe dabei gesehen, wie sie sogar Vögel angegriffen hat.
Sie sollten die Europäische Süßwasserkrabbe also nicht leichtfertig mit anderen Tieren vergesellschaften!
Gruppengröße
Am besten wird die Europäische Süßwasserkrabbe nur paarweise gehalten. Dabei sollte es für jede Krabbe genügend Rückzugsmöglichkeiten aus Steinen und Höhlen geben. So entgeht man starken Revierkämpfen, bei denen ein Tier verletzt oder getötet werden könnte.
Nur zehn Prozent der Krabben sind Linkshänder. Die Meisten tragen ihre Kämpfe also mit der rechten Schere aus. Die rechte Schere ist um einiges größer als die Linke und kann schlimme Verletzungen bei anderen Tieren hervorrufen.
Wasserwerte
- Temperatur: 26 – 30 °C
- pH-Wert: 7,5 – 8,6
Besondere Aquaterrariumeinrichtung
Beckengröße
Die europäische Süßwasserkrabbe kann in einem Aquarium ab 160 Liter gehalten werden. Möchte man die Krabben züchten, ist es durchaus sinnvoll, ein größeres Becken zu wählen.
Wichtig!
Wichtig ist, dass jede Krabbe genügend Rückzugsmöglichkeiten im Aquarium findet.
Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten
Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten dienen nicht nur dem Schutz vor Revierkämpfen. Auch in freier Wildbahn lebt die Europäische Süßwasserkrabbe gerne unter Steinen versteckt.
Besonders wichtig ist auch ein Land-Teil im Aquarium. Da die Europäische Süßwasserkrabbe gerne klettert, muss das Becken rundherum ausbruchssicher gemacht werden.
Die Verstecke müssen nicht nur im Wasserteil eingerichtet werden. Auch an Land benötigt die Krabbe Rückzugsmöglichkeiten. Diese können aus Steinen oder Wurzeln bestehen. Auch Pflanzen oder Tonkrüge bieten gute Versteckmöglichkeiten.
Beim Aufbau der Verstecke dürfen Sie ruhig kreativ werden. Gestapelte Steine, am besten mit Aquarium-Kleber verklebt, bieten nicht nur tolle Rückzugsmöglichkeiten, sondern können auch ein toller Hingucker im Becken sein.
Bodengrund
In der Natur lebt die Europäische Süßwasserkrabbe gerne am Flussufer. Dort gräbt sie sich in den Sand ein oder versteckt sich unter der Uferböschung. Um den Lebensraum nachzuahmen, ist Sand die beste Wahl des Bodengrundes. Aber auch mit feinem Kies kommt die Krabbe zurecht.
Der Landteil kann aus Steinen und Wurzeln gestaltet werden.
Aquarienpflanzen
Die Europäische Süßwasserkrabbe ist ein Allesfresser und geht damit nach Bedarf auch an Pflanzen im Aquarium. Trotzdem sollte das Becken gut bepflanzt sein, denn die Krabbe nutzt den Schatten der Pflanzen gerne zum Verstecken und Ausruhen.
Futter und Ernährung
Als Allesfresser hat die Europäische Süßwasserkrabbe keine großen Vorlieben. Sie verwertet Aas genauso wie Lebend- oder Frostfutter.
Sie können die Krabbe zum Beispiel mit Regenwürmern oder Schnecken füttern, diese stellen eine Delikatesse für sie dar. Aber auch vor Gemüse macht die Krabbe keinen Halt. Achten Sie aber darauf, das Gemüse vorher kurz zu überbrühen.
Im Freiland sollen die Europäischen Süßwasserkrabben sogar vor Ratten und Vögeln nicht Halt machen.
Erscheinungsbild
Erreichbare Größe
Die Europäische Süßwasserkrabbe kann eine maximale Größe von 5 cm erreichen. Die rechte Schere ist meist etwas größer als die Linke.
Form und Färbung
Der Körper der Krabbe ist trapezförmig. Im Gegensatz zu anderen Krabben verläuft die Kante zwischen den Augen der Krabbe recht gerade. Die Strinkante ist nur leicht eingebuchtet.
Unterschiede der Geschlechter
Um das Geschlecht einer Krabbe zu bestimmen, muss man sie umdrehen. Dafür kann man sie an ihrem Panzer packen. Von unten betrachtet erkennt man relativ leicht den Unterschied der Geschlechter.
Unter der Bauchklappe sind die Geschlechtsorgane zu erkennen. Bei einem Männchen ähneln diese einem V. Bei einem Weibchen sind sie u-förmig. An dieser Stelle trägt das Weibchen auch die Eier.
Zucht der Europäischen Süßwasserkrabbe
Ist die Zucht im Aquarium möglich?
Die Europäische Süßwasserkrabbe lässt sich relativ leicht auch unter Aquarienbedingungen züchten.. Dafür benötigt man lediglich ein weibliches und ein männliches Tier. Zur Zucht können die Tiere im Aquarium verbleiben.
Wie lange dauert die Paarung?
Europäische Süßwasserkrabben paaren sich sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Paarung von Krabben kann bis zu 20 Stunden andauern.
Was geschieht nach der Paarung?
Nach der Paarung trägt das Weibchen die Eier unter dem Bauch. In den Eiern wachsen Larven heran. Diese werden zwischen den Schwimmbeinen herumgetragen, bis sie als voll entwickelte Tiere schlüpfen.
Die Jungkrabben werden im Wasser geboren.
Herkunft und Lebensraum
Die Europäische Süßwasserkrabbe ist im Mittelmeerraum verbreitet. Hier kommt sie vor allem in Italien mit dem Gardasee als nördlichstem Fundort, in Dalmatien, im westlichen Teil Griechenlands und auf der Insel Malta vor. In Malta allerdings ist die Population parktisch ausgestorben.
Die Europäische Süßwasserkrabbe besiedelt gestaute oder langsam fließende, beschattete Strecken sauberer Fließgewässer, Waldbäche und kleinere Flüsse.
Sie hält sich auch gerne an Land auf, flüchtet aber, sobald sie sich gestört fühlt ins Wasser und versteckt sich dann unter einem Stein oder in der Uferböschung.
Schon in der Antike war diese Krabbe bekannt, sie war Vorbild für das Sternzeichen Krebs und zierte auch alte ägyptische und sizilianische Münzen. Vor dem Beitritt Maltas zur Euro-Zone war sie dort auch auf der 5 Cent-Münze abgebildet.
Die Römer züchteten sie als Speisekrabbe. Potamon fluviatile ist die am weitesten westlich vrokommende Art der Gattung Potamon.
Im nördlichen Afrika existieren zwei Unterarten: Potamon fluviatilie algeriense und Potamon fluviatile berghetiripsorum.