Warum häuten sich Garnelen?

Grundlagen

Garnelen müssen sich wie alle Krebstiere von Zeit zu Zeit häuten, um wachsen zu können. Doch wie läuft diese Garnelen Häutung ab? Und warum häuten sich Garnelen überhaupt?

Garnelen haben wie andere Gliedertiere, darunter Insekten, Spinnen, Skorpione und Tausendfüßler, auch ein Außenskelett, das aus einem langkettigen Kohlenhydrat, dem Chitin und einem weiteren Baustein, dem Struktureiweiß Athropodin, aufgebaut ist.

Haut einer GarneleFoto: Toxotes Hun-Gabor Horvath / shutterstock.com

Beide Baustoffe verleihen dem Panzer die nötige Festigkeit, aber auch eine gewisse Elastizität.

Im Gegensatz zu Insekten werden bei den Krebsen aber noch zusätzlich Mineralien, in erster Linie Kalk, eingelagert. Das verleiht vor allem dem Carapax, dem Rückenschild, weitere Stabilität und Festigkeit. Allerdings um den Preis, dass Garnelen und andere Krebstiere sich weitaus häufiger häuten müssen als Insekten.

Ablauf Garnelen Häutung

Während sich die Larven der Insekten, je nach Artengruppe vier bis sieben Mal häuten, sich dann verpuppen oder direkt ein letztes Mal zum ausgewachsenen, adulten Insekt häuten, ist es bei Garnelen umgekehrt:

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Die Larvalperiode, egal ob im Ei bei den hochentwickelten Arten oder als planktische Larve bei dem ursprünglichen Vermehrungstyp, ist nach einigen Wochen bis Monaten abgeschlossen.

Dann folgt eine im Verhältnis dazu relativ lange Lebensspanne als fertig entwickelte Garnele, die ungefähr 1,5 Jahre und länger dauert.

Von der Junggarnele zum adulten Tier

In dieser Zeit wächst das Tier von der vollentwickelten, aber winzig kleinen Junggarnele bis zur ausgewachsenen, geschlechtsreifen Garnele mit einer Körperlänge zwischen 2 bis 5cm bei den Zwerggarnelen, bei den Großarmgarnelen bis zu 30cm heran.

Garnelen häuten sich relativ oft, um mit diesem Wachstum Schritt halten zu können. Bei jeder Häutung gehen Substanzen verloren.

Um die Verluste an Chitin, Arthropodin und vor allem Kalk gering zu halten, haben Garnelen verschiedene Strategien entwickelt, um dies soweit als möglich zu kompensieren.

Trotzdem bleibt jede Häutung im Leben einer Garnele eine besonders kritische Phase. Ein Teil der genannten Substanzen wird vom Körper selbst produziert, ein Teil muss in gelöster Form aus dem Wasser aufgenommen werden. Hier kann sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Bausubstanzen für die Garnele katastrophale Folgen haben und zu ihrem Tod führen.

Deshalb ist jeder Garnelenliebhaber gefordert, seinen Schützlingen die Milieubedingungen zu bieten, die einen störungsfreien Ablauf der Garnelen Häutung sicherstellen.

Was geschieht vor der Garnelen Häutung

Der Panzer der Garnelen wächst in einem sehr geringen Umfang mit der Garnele mit. Aber irgendwann wird er zu eng und muss abgestreift werden. Um sich aber dieses starren Außenskelettes entledigen zu können, muss der Panzer erst einmal wieder weich werden.

Garnele schlüpft aus ihrer HautFoto: Ton Bangkeaw / shutterstock.com

Dazu verfügt jedes Krebstier über eine spezielle Häutungsdrüse, die ein Häutungshormon, das Ecdyson, ausschüttet, um die Häutung vorzubereiten. Dazu wird vor allem Calcium aus dem Panzer ausgelagert.

Ein großer Teil wird in Magensteinen, den sogenannten Gastrolithen, zwischengelagert, ein geringerer Teil geht jedoch ans Wasser verloren. Dadurch gewinnt der alte Panzer an Elastizität und wird dehnbar.

Unter diesem alten Panzer hat sich in der Zwischenzeit bereits der neue Panzer gebildet. In dieser Zeit ziehen sich die Garnelen für einige Tage in ein sicheres Versteck zurück und nehmen keine Nahrung mehr zu sich.

Die eigentliche Häutungsphase

Die eigentliche Häutung der Garnele läuft sehr schnell ab. Der alte Panzer platzt dazu entlang einer Rückennaht zwischen Brustpanzer und dem Hinterleib auf. Dann zieht sich die Garnele mit einem Ruck mitsamt ihren Beinen und Antennen aus der Hülle und stößt sich mit ihrem Hinterleib von der alten Haut ab.

Häutung einer Garnele im AquariumFoto: Ton Bangkeaw / shutterstock.com

Zurück bleibt die leere Panzerhülle, Exuvie genannt. Aber nicht nur der Panzer muss erneuert werden. Mit ihm werden auch alle Extremitäten, selbst die Augen, die Kiemen und Teile des Magen gehäutet und müssen wieder hergestellt werden.

Schon gewusst?

Da auch die Kiemen gehäutet und erneuert werden müssen, setzt für kurze Zeit sogar die Atmung aus.

Der Panzer ist jetzt noch ganz weich. Beim Flusskrebs bezeichnet man diese kritische Phase vielsagend als Butterkrebs. Der neue Panzer muss durch Wasseraufnahme in seine Ausgangsform gebracht werden. Auch wenn diese Häutungsphase nur wenige Minuten dauert, in dieser Zeit ist die Garnele schutzlos ihren Fressfeinden ausgeliefert.

Umso wichtiger ist es, dass der Garnelenfreund für ausreichende und möglichst enge Rückzugsmöglichkeiten (z. B. Ton- oder Bambusröhren, künstliche Krebshöhlen sind dagegen für Garnelen weniger gut geeignet) in die nur die Garnelen hineinpassen, vorgesorgt hat.

Die Regenerationsphase

Nach jeder Häutung muss sich die Garnele für einige Tage regenerieren, um ihre volle biologische Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen. In dieser Nachhäutungsphase wird weiteres Wasser aufgenommen, damit sich der Panzer dehnen kann.

Damit er auch formstabil wird, wird nach und nach Kalk eingelagert. Dieser Kalk wird zum großen Teil dem vor der Häutung angelegten Depot der Magensteine entnommen, zu einem Teil aber auch in gelöster Form aus dem Wasser.

In dieser Zeit ist es ähnlich wie bei der Nachzucht der Garnelen besonders wichtig, dass die von langjährigen Kennern und Züchter der betreffenden Garnelenart empfohlenen optimalen Wasserwerte eingehalten werden.

Glasgarnele zwischen PflanzenFoto: Alex Stemmers / shutterstock.com

Die wichtigsten Indikatoren dafür sind die Karbonathärte und der pH-Wert. Bevor die Garnele wieder Nahrung zu sich nehmen kann, müssen auch die Mundwerkzeuge aushärten.

Da sich nicht alle Individuen der im Aquarium gehaltenen Garnelengruppe zum gleichen Zeitpunkt häuten, kommt es zwangsläufig immer wieder vor, dass die Häutung einiger Garnelen mit dem anfälligen Wasserwechsel zusammenfällt.

Auch aus diesem Grund ist es wichtig, dass das Frischwasser auf die richtigen Wasserwerte eingestellt wird, bevor es ins Aquarium eingefüllt wird. Wenn nicht, kann dies für die frisch gehäutete Garnele einen Schock auslösen und zu ihrem vorzeitigen Ableben führen.

Dies gilt besonders für Wildformen und Neuimporte, die direkt aus ihren Heimatgewässern in die Händlerbecken gelangen.

Garnelen, die seit Generationen erfolgreich gezüchtet werden, konnten sich im Laufe der Zeit an die Haltungsbedingungen adaptieren und weisen daher meist eine größere Toleranzbreite gegenüber schwankenden Milieufaktoren auf.

Was geschieht zwischen den Häutungen?

Zwischen den Häutungen kann die Garnele nun in aller Ruhe und bei ausreichender Nahrungsaufnahme in ihren noch viel zu großen Panzer hineinwachsen und Farbpigmente in die Cuticula einzulagern, sodass die Garnele bald wieder ihre volle Farbenpracht entfalten kann.

Diese relativ unkritische Phase zwischen zwei Häutungen kann je nach Garnelenart und Alter der Garnele von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern.

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