Haltung des Blauen Floridakrebs
Im Aquarium erreicht der Blaue Floridakrebs ein Alter von etwa 2,5 bis 3 Jahren.
Vergesellschaftung
Der Blaue Floridakrebs ist im Aquarium recht unkompliziert zu pflegen. Da er aber recht raubeinig ist und als Allesfresser auch kleinere Fische erbeutet und auch Wirbellose nicht verschont, sollte man ihn im Artbecken halten und nicht mit anderen Krebsen, Krabben oder Garnelen vergesellschaften.
Von Zoofachhändlern wird zwar behauptet, der Blaue Floridakrebs ließe sich gut mit Fischen und Garnelen vergesellschaften und verschont auch die beliebten Rennschnecken, doch da ist Skepsis angebracht.
Als Beutegreifer liegt er auf der Lauer und kann auch schnell vorbeischwimmende Fische blitzschnell mit seinen Scheren packen.
Gruppengröße
Der Blaue Floridakrebs bildet Reviere und verteidigt sein Territorium auch gegen Artgenossen.
Für ein einzelnes Exemplar des Blaue Floridakrebs reicht ein Aquarium von 60x30x30cm, für einen Zuchtansatz mit je einem Männchen und einem Weibchen muss man schon ein 1m-Aquarium bereitstellen.
Wasserwerte
Im Gegensatz zu anderen Krebsarten, die im Trüben fischen, braucht der Blaue Floridakrebs klares Wasser. Daher muss man für einen entsprechend robusten Außenfilter sorgen.
Die durchschnittliche Wassertemperatur sollte über 20°C liegen, da der Blaue Floridakrebs sonst die Nahrungsaufnahme einstellt.
Blauen Floridakrebs kaufen
Den Blauen Floridakrebs bekommt man im Fachhandel bereits ab 12,99 Euro.
Besondere Aquarieneinrichtung
Da der Blaue Floridakrebs gerne klettert, muss man das Aquarium gut abdecken und alle Fluchtmöglichkeiten ausschließen.
Er braucht jedoch ausreichend Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten, vor allem wenn man mehrere Exemplare in einem Aquarium hält. Hält man mehrere Krebse in einem Aquarium, dann braucht jeder von ihnen einen eigenen Unterschlupf. Neben einer Höhle braucht der Floridakrebs Feinkies und Sand zum Graben.
Will man das Aquarium bepflanzen, dann nur mit robusten, breitblättrigen Arten wie Anubias, Riesenvallisnerien oder Javafarn, wie sie auch für Buntbarschbecken empfohlen werden.
Futter und Ernährung
Der Blaue Floridakrebs ist ein (fast) Allesfresser. Im Aquarium bietet man ihm Tubifex und Trockenfutter in Form von Futtertabletten oder Futterperlen. Auch kleiner Wasserschnecken werden nicht verschont.
Der Speiseplan sollte auch mit Grünkost wie klein geschnittenen Möhren, Salatgurken oder Erbsen ergänzt werden. Das hält den Krebs davon ab, sich an Aquarienpflanzen schadlos zu halten.
Nutzung Geruchs- und Geschmacksinn
Über dem Boden schwebende Nahrungsbrocken werden mit den Kieferfächern herangestrudelt und dann vom Mund eingesaugt. Mit seinen Stielaugen kann der Blaue Floridakrebs zwar gut sehen, bei der Nahrungssuche orientiert er sich aber eher am Geruchs- und Geschmackssinn.
Wenn der Krebs nicht frisst
Und frisst der Blaue Floridakrebs einmal nichts, so hat er sich wahrscheinlich in seine Höhle zurückgezogen, um die Häutung vorzubereiten. Denn damit er sich überhaupt häuten kann, muss er dem Chitinpanzer Nährstoffe entziehen, bis er so dünnhäutig wird, dass er entlang einer Linie zwischen Brustschild und Hinterleib aufreißt.
Der Krebs pumpt Wasser zwischen Panzer und Körper und bringt ihn so zum Platzen. Durch Schlagen der Schwanzflosse gelingt es ihm schließlich aus dem Panzer zu schlüpfen und ihn abzustreifen.
Der sogenannte Butterkrebs zieht sich nun einige Tage in sein Versteck zurück, bis der neue Panzer vollständig ausgehärtet ist und den nötigen Schutz bietet.
Häufig frisst er nach erfolgreich überstandener Häutung seine alten Panzerreste auf.
Erscheinungsbild
Erreichbare Größe
Der Blaue Floridakrebs kann in seiner Heimat bis zu 15cm groß werden. Im Aquarium bleibt er mit Längen von 10 bis 12cm meist kleiner.
Die Weibchen werden schon ab einer Größe von 3,5cm geschlechtsreif, müssen aber zur Paarung größer sein als das Männchen.
Form und Färbung
Bei den Weibchen ist eine Schere größer als die andere, bei den Männchen sind sie normalerweise gleich groß. Beim Männchen sind die Scheren relativ lang und laufen spitzen zu, bei den Weibchen haben sie eine eher rundliche, gedrungene Form.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal liefern aber nur die Geschlechtsorgane. Dazu muss man den Blauen Floridakrebs auf den Rücken drehen und den Schwanzfächer zurückklappen. Dann sieht man den Begattungsgriffel, das sogenannte Gonopodium.
Die hinteren Beinpaare werden zum Schwimmen benutzt, die vordere Beine zum Laufen und Klettern. Mit dem vordersten Beinpaar kann er auch Nahrungspartikel vom Boden aufklauben und Aufwuchsalgen von Steinen abschaben.
Die meisten Exemplare haben eine intensiv blaue Färbung. Der Blaue Floridakrebs ist jedoch ein Zuchtprodukt, die Naturform in den Gewässern Floridas ist normalerweise braun, gelegentlich werden aber auch violette Exemplare gefangen.
Inzwischen gibt es aber auch eine weiße Form. Die Scheren sind beim Blauen Floridakrebs meist deutlich dunkler als der übrige Körper.
Zucht des Blauen Floridakrebs
Die Zucht im Aquarium ist möglich, vorausgesetzt das Becken ist groß genug und die Größenverhältnisse von Männchen und Weibchen stimmen.
Bei der Paarung dreht das Männchen das Weibchen auf den Rücken und hält es mit seinen Scheren fest, um nicht verletzt zu werden. Ein Weibchen kann zwischen 50 und 300 Junge austragen.
Die Eier hängen an den Schwimmfüßchen des Weibchens und werden während der Brutpflege hin und her bewegt, um das Gelege mit frischem Sauerstoff zu versorgen.
Die Tragzeit beträgt je nach Wassertemperatur 1 bis 2 Monate. Das Weibchen hat übrigens 5 Schwimmfußpaare, das Männchen dagegen nur drei.
Erhöht man die Wassertemperatur auf 26 bis 28°C, dann wachsen die Jungkrebse sehr schnell heran und erreichen nach 1 ½ Monaten bereits 4cm Körperlänge. Die Blauen Floridakrebse sind nach etwa 4 Monaten geschlechtsreif.
Herkunft und Lebensraum
Der Blaue Floridakrebs stammt aus dem Südosten der USA. In Florida bewohnt er stehende Gewässer und träge dahinfließende Flüsse. Wenn das Gewässer auszutrocknen droht, gräbt er sich in den Schlamm ein.
In seiner Heimat lebt er vegetarisch von Wasserpflanzen, Falllaub und Detritus, als Aasfresser, jagt kleinere Fische und macht auch vor kleineren Artgenossen nicht Halt.