Haltung des Marmorkrebs
Der Marmorkrebs wird in der Regel unter Aquarienbedingungen nicht mehr als 2 Jahre alt.
Vergesellschaftung
Die Marmorkrebse sind recht friedlich und fressen höchstens kranke, am Boden liegende Fische oder verendete Tiere. Daher kann man ihn mit friedlichen Fischen der Freiwasserzone (also keine Bodenfische) vergesellschaften.
Besondere Aquarieneinrichtung
Das Aquarium sollte ausreichende Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten bieten, in die sich die Weibchen zur Häutung und zur Tragzeit der Eier und Junglarven zurückziehen können.
Futter und Ernährung
Der Marmorkrebs ist zwar Allesfresser, zieht aber vegetarische Kost vor. Deshalb ist von einer Bepflanzung des Aquariums abzuraten.
Man gibt dem Krebs das handelsübliche Trockenfutter für Krebse oder Zierfische, gelegentlich etwas Grünkost, sowie getrocknete Buchen- und Eichenblätter.
Erscheinungsbild
Erreichbare Größe
Der Krebs wird zwischen 12 und maximal 15cm groß bei einem Gewicht von 15 bis 25 Gramm.
Form und Färbung
Auch wenn alle Marmorkrebse Weibchen sind und als Clon genetisch untereinander identisch sind, können sie sich in Körperfärbung und –zeichnung erheblich voneinander unterscheiden.
Nahezu jedes einzelne Exemplar weist ein individuelles Muster auf.
Zucht des Marmorkrebs
Der Marmorkrebs ist, soweit bekannt, der einzige Flusskrebs, dessen Weibchen sich ungeschlechtlich durch Parthenogenese vermehren, d.h. es gibt bei dieser Zuchtform auch keine Männchen.
Nach der Ablage heftet das Weibchen die Eier an seine Schwimmfüße (Pleopoden). Die Krebslarven schlüpfen je nach Wassertemperatur nach ca. 4 Wochen.
Sie bleiben während der nächsten beiden Larvenstadien in dem schützenden Brutraum der Mutter, der zwischen der Unterseite des Hinterleibs und dem umgeschlagenen Schwanzfächer gebildet wird.
Während dieser Zeit geht das Muttertier nicht mehr auf Nahrungssuche und hält sich in seiner Wohnhöhle auf. Danach sind die kleinen Marmorkrebs-Jungkrebse schon voll entwickelt und verlassen den Brutraum.
Nach etwa 15 weiteren Häutungen haben die Marmorkrebs in etwa 4 Monaten die Geschlechtsreife erreicht. Danach häuten sie sich noch bis zu zehnmal.
Jedes Weibchen kann sich bis zu zehnmal in seinem rund 2 Jahre langen Leben ungeschlechtlich fortpflanzen.
Herkunft und Lebensraum
Interessantes zum Marmorkrebs
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei dem Marmorkrebs um eine Zuchtform des Procambarus fallax handelt, die so in der Natur gar nicht vorkommt. Alle Nachfahren des Marmorkrebses stammen von einem Clon ab. Die Weibchen vermehren sich ohne Begattung durch Männchen (parthenogenetisch).
Es müsste also korrekterweise die Marmorkrebs(in) heißen, denn den (männlichen) Marmorkrebs gibt es ja gar nicht.
Der Marmorkrebs wird weltweit in Aquarien gehalten und nachgezüchtet.
Freilandpopulationen sind verboten!
Ob absichtlich ausgewildert oder versehentlich entwischt, es haben sich inzwischen an vielen einzelnen Orten Freilandpopulationen gebildet, die sich auch weiter durch Parthogenese vermehren.
Hier sei aber nochmals darauf hingewiesen, dass die Auswilderung von nicht-einheimischen Tieren generell verboten ist, da dies unkalkulierbare Folgen für das ökologische Gelichgewicht haben kann.
Im Fall der amerikanischen Flusskrebse, zu denen Procambarus fallax und sein Clon, der Marmorkrebs ja gehören, der Ausbreitung der für unsere einheimischen Krebsarten tödlichen Krebspest.
Stammform Everglades-Sumpfkrebs
Die Stammform, der Everglades-Sumpfkrebs (Procambarus fallax), der sich ganz normal auf geschlechtlichem Wege fortpflanzt, hat sein natürliches Verbreitungsgebiet in Florida.