Nordamerikanische Flusskrebs-Arten

Am kleinsten sind mit nur wenigen cm die Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus. Sie sind vor allem entlang des Mississippis und rund um den Golf von Mexiko verbreitet. Procambarus-Arten kommen teilweise noch etwas weiter südlich bis Guatemala und Kuba vor. Auch die kleineren Procambarus-Arten sind friedlich, vergreifen sich kaum an Wasserpflanzen und sind einfach zu züchten, da die Weibchen eine intensive Brutpflege betreiben.

Verbreitung und Lebensraum der Nordamerikanischen Flusskrebse

Die nordamerikanischen Flusskrebse (Fam. Cambaridae) gehören wie die europäischen Krebsarten der Familie Astacidae zu den Krebsen, die ausschließlich in der nördlichen Hemisphäre vorkommt, während die Parastaciden nur südlich des Äquator zu finden sind. Es sind fast ausschließlich Arten der Gattungen Cambarellus und Procambarus, die für Pflege und Zucht im Aquarium infrage kommen. Cambarus- und Orconectes-Arten sind meist zu groß, zu unscheinbar oder zu unverträglich und spielen eher auch in Mitteleuropa eine negativ besetzte Rolle, indem sie durch Auswilderung die einheimische Fisch- und Krebsfauna schädigen. Orconectes ist eine artenreiche Gattung, die ihren Ursprung im Osten Nordamerikas hat. Orconectes rusticiformis ist eine in ganz Nordamerika invasive Art, die sich rasch ausgebreitet hat. Orconectes limosus, der Kamberkrebs, wurde dagegen in Europa eingeschleppt und hat dort als Überträger der gefürchteten Krebspest großen Schaden unter der einheimischen Krebsfauna angerichtet. Als zweiter breitet sich inzwischen auch der Kaliko-Krebs, Orconectes immunis, im Rheintal rasch aus. Cambarus ist ebenfalls eine artenreiche Gattung von Flusskrebsen Nordamerikas. Von ihnen haben sich immerhin einige auch in Europa für die Pflege in Aquarien etablieren können: Cambarus coosae, C.maningi und C.rusticiformis. Die Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus kommen in den Fließgewässern rund um den Golf von Mexiko vor. Ebenso wie die Procambarus-Arten, die mit mehr als 140 Arten die größte Gruppe der nordamerikanischen Süßwasserkrebsen bildet; ihr Verbreitungsgebiet reicht allerdings noch weiter südlich bis Guatemala und Kuba.

Viele der nordamerikanischen Flusskrebsarten sind durch ungewollte Verschleppung oder gezielte Aussetzung inzwischen weltweit verbreitet. Auch wenn die meisten von ihnen dagegen immun sind, sie alle können potentielle Träger der gefürchteten Krebspest sein, deren Erreger Wasserschimmelpilze wie der Aphanomyces astaci sind. Das hat fast zur Ausrottung heimischer Edelkrebse geführt. Nordamerikanische Krebsarten, vor allem die bei Aquarianern beliebten Procambarus- und Cambarellus-Arten, dürfen daher auf keinen Fall ins Freiland entsorgt werden. Aus dem gleichen Grund verbietet sich auch eine Teichhaltung, da man hier nicht sicher sein kann, dass die Krebse ausbrechen, eine Strecke über Land wandern und dann das nächstgelegene Naturgewässer in Besitz nehmen.

Einige Procamabrus-Arten werden nicht nur von Aquarianern gepflegt, sie erfreuen sich auch bei Gourmets wachsender Beliebtheit. Allen voran der Lousiana-Sumpfkrebs Procambarus clarkii, denn er wird auch als Speisekrebs in Aquafarmen gezüchtet. Und für Aquarianer gibt es inzwischen eine ganze Palette von Farbschlägen vom einstigen, unscheinbaren Sumpfkrebs. Das Angebot reicht von roten, orangefarbenen bis zu blauen und weißen Zuchtsorten.

Einen Überblick über die derzeit überhaupt für eine Aquarienhaltung infrage kommenden nordamerikanischen Flusskrebsarten gibt die folgende Tabelle:

Wissenschaftlicher NameDeutscher NameVorkommenLebensraumHaltungZucht
Cambarellus chapalanusChapala-ZwergflusskrebseinfachMexikoSeen und Teicheeinfacheinfach
Cambarellus diminutusMexiko und südl.USA einfachmöglich, Details nicht bekannt
Cambarellus montezumaeMontezuma-ZwergflusskrebsMexikoGräben, Tümpel und Sümpfeeinfacheinfach
Cambarellus ninaeTexas und Arkansas einfacheinfach
Cambarellus patzcuarensisOrangen Zwerg-krebs, CPOMexikoZuchtform, Stammform im Lago de Patzcuromittelmittel
Cambarellus puerKnabenkrebsTexas, Alabama, Illinois,Luossiana, Missouri einfacheinfach
Cambarellus scmittiNordamerika einfacheinfach
Cambarellus shufeldtiiLousiana-ZwergkrebsTexas, Alabama, IllionisWeiher, Teiche, Gräbeneinfacheinfach
Cambarellus texanusTexanischer ZwergflusskrebsTexas einfacheinfach
Cambarellus zempoalensisMexikoLago Zempoalaeinfacheinfach
Cambarus coosaeCoosa-KrebsGeorgia, Tennessee, AlabambaEinzugsgebiet des Coosa-Rversmittelmöglich
Cambarus maningiGeorgia, Tennessee, AlabambaBergbächeeinfachmöglich
Cambarus rusticiformisGeorgia, TennesseeBergbächeeinfachmöglich
Orconectes immunisKaliokokrebsMississippi-Gebiet(USA), inzwischen auch in Deutschland mittelmittel
Orconectes limosusKamberkrebs, Amerikanischer FlusskrebsNordamerika, inzwischen häufigster Flusskresb in Europaalle Gewässertypeneinfachmöglich
Orconectes marchandiMammoth SpingkrebsNordamerika einfachmöglich
Pacificastacus leniusculusSignalkrebsWesten der USAFließegwässer und Seenmittelmittel
Procambarus alleniBlauer FloridakrebsFlorida und SO-USASeen und langsam fließende Gewässereinfachmöglich in sehr großen Aquarien
Procambarus clarkiiAmerikanischer SumpfkrebsRund um Golf von MexikoFließgewässereinfacheinfach
Procambarus cubensisKubakrebsIsla de Pinos einfacheinfach
Procambarus dupratziMaikäferkrebsLousiana, Texas, AlabamaGrößere Flüssemittelmittel
Procambarus echinatusechinatusSouth Carolina/USAGrößere Flüssemittelmittel
Procambarus enoplasternumSouth Carolina & GeorgiaAlle Gewässertypeneinfachmittel
Procambarus fallax forma virginalisMarmorkrebsStammform ist der Everglades-Sumpf-krebs P.fallaxMaromorkebs kommt in der Natur nicht voreinfacheinfach
Procambarus llamasiYukatan-GelbbandkrebsMexiko und Nrod-Guatelmala einfachmöglich
Procambarus pubesncensSouth Carolina und Georgia einfachunproblematisch
Procambarus speculiferWeißdornkrebs, MaikäferkrebsAlabama und Georgia einfachmöglich
Procambarus vasquezaUmgebung von Veracruz/Mexiko einfachmöglich
Procambarus versutusGemalter FlusskrebsNordamerika einfachmöglich

Merkmale der Nordamerikanischen Europäischen Flusskrebse

Auch bei den nordamerikanischen Flusskrebsen bedeckt der Carapax, ihr Rückenpanzer, Vorder- und Hinterleib. Von den fünf Beinpaaren sind die ersten Beinpaare zu Scheren umgewandelt, während die folgenden vier Beinpaare zur Fortbewegung genutzt werden. Die Kiemen ragen oberhalb der Basis der Schreitbeinpaare in den Brustraum. Mit ihnen wird der gelöste Sauerstoff aus dem Wasser aufgenommen. Anders als die austral-pazifischen Cherax-Krebsarten haben die Männchen der nordamerikanischen Astaciden sogenannte Gonopodien, das sind die zu hakenförmigen Begattungsgriffeln umgewandelten ersten Hinterleibsbeinpaare. Die Geschlechtsöffnungen, die sogenannten Gonoporen, liegen beim Männchen an der Basis des dritten, beim Weibchen am fünften Schreitbeinpaares. Die Männchen der Procambarus-Arten haben außerdem kleine Häkchen am Beinansatz, mit denen sie die Weibchen bei der Paarung besser fixieren können. Die Weibchen sind zwar kleiner, ihr Körper wirkt gedrungener und sie haben auch kleinere Scheren als die Männchen, sichere Unterscheidunsgmerkmale können aber nur die genannten anatomischen Geschlechtsunterschiede liefern. Wie alle Krebse, so haben auch die nordamerikanischen Flusskrebse sehr gut entwickelte, facettenreiche Stielaugen, die ihnen eine Rundumsicht von 360 Grad bieten.

Haltung der Europäischen Flusskrebse im Aquarium

Für eine Haltung im Aquarium eignen sich vor allem die kleinen Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus für Hobbyaquarianer bestens, die sich als Quereinsteiger erstmals mit Flusskrebsen beschäftigen wollen. Aber auch viele Procambarus-Arten erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da es auch unter ihnen sehr farbenprächtige Exemplare gibt. Zwergflusskrebse der Gattung Cambarellus kommen mit recht kleinen Aquarien aus, da sie nur wenige cm messen. Diese Krebse kann man auch sehr gut mit Zwerggarnelen, kleinen,friedlichen Fischen und Wasserschnecken zusammenhalten. Das Gleiche gilt, mit wenigen Einschränkungen, auch für die Vertreter der Gattung Procambarus. Die meisten dieser Flusskrebsarten sind nachtaktiv und brauchen tagsüber genügend Versteckmöglichkeiten. Zwergflusskrebse lassen auch die Wasserpflanzen in Ruhe. Außerdem graben sie nicht im Untergrund. Die großen Flusskrebsarten dagegen reißen die Pflanzen mitsamt ihren Wurzeln aus und fressen sie, wenn man ihnen nicht genügend andere vegetarische Kost bietet. Sie brauchen einen ausgewogenen und abwechslungsreichen Speiseplan. Man füttert sie mit zu Boden sinkendem Frostfutter oder Futtertabletten, wie sie für Krebse und Garnelen im Zoofachhandel angeboten werden, sowie mit klein geschnittenem Fisch- und Muschelfleisch. Trockenfutter, welches an der Wasseroberfläche schwimmt, ist für diese Krebse normalerweise nicht erreichbar. Man füttert abwechslungsreich und regelmäßig, aber sparsam. Als vegetarische Beikost kann man klein geschnittene Karotten, Tiefkühlerbsen und Gurkenscheiben, Wildsalat u.ä. bieten. Gerne werden auch vorgekeimte Getreidekörner angenommen.

Nachzucht Europäischer Flusskrebse unter Aquarienbedingungen

Viele Arten der Gattungen Cambarellus und Procambarus sind äußerst produktiv. Die Weibchen einiger Arten betreiben auch, nachdem sie die Jungkrebse aus ihrem Brutraum in die Freiheit entlassen haben, weiter eine intensive Brutpflege. Die jungen Krebse bleiben in der Nähe und flüchten bei Gefahr wieder blitzschnell unter den schützenden Bauch der Mutter. Aber auch Jungfernzeugung (Parthenogenese) kommt vor, so gibt es vom Marmorkrebs ausschließlich Weibchen, die sich ohne Begattung durch Männchen vermehren.

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