max. Größe 1.2 cm
Haltung einfach
Zucht einfach
Wasser-
temperatur
22 bis 24  °C
Wasserwerte PH: 7 - 8 pH

Verbreitung des Urzeitkrebs

Der Urzeitkrebs Triops cancriformis kommt als wärmeliebende Art vor allem in Südeuropa, z.B. auf überschwemmten Reisfeldern vor. In Mitteleuropa ist er verhältnismäßig selten. Regionale Vorkommen gibt im Oberrheingebiet, in der Lüneburger Heide und in der Umgebung von Ingolstadt. Er besiedelt ephemere Gewässer (kurzfristig austrocknende Gewässer), z.B. überschwemmte Wiesen, Tümpel und größere Pfützen (z.B. mit Wasser gefüllte Panzerspuren auf ehemaligen Truppenübungsplätzen), aber auch jährlich abgelassene Fischteiche. Triops cancriformis findet man am ehesten in Gewässern mit schlammig-sandigem Boden. Dort sucht der Urzeitkrebs nach Würmern, Insektenlarven und anderen Wirbellosen. Er strudelt sich aber auch Zooplankton als Nahrung herbei. Entweder bewegt er sich mit Bodenkontakt auf dem Gewässergrund umher oder mit der Bauchseite nach oben dicht unter Wasseroberfläche.

Triops simplex wurde vor einigen Jahren noch als Unterart von Triops cancriformis geführt. Die Art unterscheidet sich aber mit ihrer blau-schwarzen Marmoerung sehr deutlich von Triops cancriformis. Der Körper ist schlanker und kleiner.

Triops mauritanicus wurde bis vor kurzem ebenfalls als Unterart von Triops cancrifromis geführt. Triops mauritanicus ist im westlichen Mittelmeerraum verbreitet und kommt in Portugal, Spanien, Italien und in Nordafrika vor. Die Körperfarbe ist hellbraun, deutlich heller als bei T.cancriformis. Außerdem fällt die Art durch die zwei nach links und rechts abstehenden Spitzen der Furca auf.

Triops longicauadatus ist eine amerikanische Art, deren Verbreitunsggebiet von Nordamerika bis in die Karibik und nach Südamerika reicht. Er ist mit rund 8cm Länge kleiner als der europäische Triops cancriformis.

Triops granarius kommt mit 2 Unterarten von Afrika bis nach China und Japan vor. Triops granarius granarius hat das größte Verbreitungsgebiet aller Triops-Arten. Diese Unterart wird zwischen 6 und 10cm groß. Der Anteil der Männchen ist mit 40% der Population weitaus höher als bei anderen Triops-Arten, da sich diese Spezies vor allem geschlechtlich fortpflanzt und befruchtete Eier produziert. Das macht die Zucht unter Aquarienbedingungen allerdings schwieriger als bei den anderen Triops-Arten. Die Körperfärbung ist dunkelbraun, wobei die Männchen etwas dunkler gefärbt sind als die Weibchen. Die zweite Unterart Triops granarius numidicus hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Afrika und ist bisher vermutlich noch nicht im Aquarium gezüchtet worden. Im Zoofachhandel angebotenen Exemplare entpuppen sich meist als die Nominatform T.granarius granarius.

Triops newberryi lebt in Gewässern an der Westküste Nordamerikas. Diese Art hat einen schmaleren Panzer als Triops longicaudatus. Der Panzer ist bräunlich marmoriert. Diese Art wird nur zwischen 5 und 9cm groß. Sie bevorzugt Wassertemperaturen zwischen 24 und 28 Grad Celsius.

Triops australiensis ist, wie der Artname richtig vermuten lässt, eine tropisch-subtropische Art, die nur in Australien, bzw. Madagaskar vorkommt, die inzwischen aber auch über den deutschen Zoofachhandel für eigene Zuchten bezogen werden kann. Die Körpergrundfärbung ist silbrig grau bis grünlich. Die Art ist bis zu 10cm groß. Sie ist in kleineren stehenden Gewässern, den sogenannten Billabongs, weitverbreitet. Als wärmeliebende Triops-Art braucht sie entsprechend hohe Wassertemperaturen zwischen 26 und 32 Grad Celsius. Dafür wächst sie aber auch wesentlich schneller heran als Triops cancriformis oder T. longicaudatus. Es gibt 2 Unterarten: Die Nominatform Triops australiensis australiensis ist intensiv grün gefräbt, aber nur selten im Zoofachhandel erhältlich. Die zweite Unterart, Triops australiensis sakalavus, lebt in den Gewässern Madagaskars. Diese weit auseinander liegende Areale sind ein Indiz dafür, dass sich Triops schon vor zig-Millionen Jahren entwickelt haben müssen, als Australien und Madagaskar ein Teil des Urkontinents Gondwana waren.

Merkmale, Form und Färbung

Der mitteleuropäische Urzeitkrebs Triops cancriformis ist mit 10 bis maximal 11mm Körperlänge (gemessen inkl. der Schwanzanhänge = Furka) etwas größer als die amerikanische Art Triops longicaudatus. Er besitzt mindestens 40 Segmente, die jedes ein Paar von Blattbeinen haben. Die Körperoberseite ist vollständig von einem Rückenpanzer umgeben: Nur der sehr kurze Hinterleib mit den beiden langen Anhängen ragt darüber hinaus. Auch die ersten Extremitäten, die auf beiden Seiten des Kopfes zu drei fadenförmigen Fortsätzen umgewandelt sind, schauen aus dem Rückenpanzer hervor. Im vorderen Fünftel des Rückenpanzers liegen zwei Komplexaugen und etwas dahinter ein unpaariges sogenanntes Naupliusauge. Im Gegensatz zu der ebenfalls heimischen Urzeitkrebsart Lepidurus apus hat Triops cancrifromis keinen plattenförmigen Fortsatz zwischen den Schwanzanhängen.

Die Urzeitkrebs Weibchen unterscheiden sich von den Urzeitkrebs Männchen dadurch, dass sie am 11. Beinpaar eine runde Brutkapsel haben. In Mitteleuropa findet man allerdings fast nur Weibchen, was auf Jungfernzeugung (Parthenogenese, ungeschlechtliche Vermehrung) der Art schließen lässt.

Haltung des Urzeitkrebs im Aquarium

Meist werden im Zoofachhandel nicht die Eier der einheimischen Urzeitkrebs Triops cancriformis angeboten, sondern die des nordamerikanischen Urzeitkrebs Triops longicaudatus. Haltung und Nachzucht unter Aquarienbedingungen sind jedoch bei beiden Arten weitgehend gleich. Die sogenannten Eier dieses Urzeitkrebses sind in Wirklichkeit Dauerstadien bereits entwickelter Embryonen, die auch noch nach Jahren, wenn sich die Miluebedingugnen verebssern, z.B. durch intensive Regenfälle ihre Wohngewässer wieder mit Wasser gefüllt werden, innerhalb kürzester Zeit als Nauplius-Larve schlüpfen. Dieser Nauplius durchläuft mehrere Larvenstadien. Nach einigen Wochen sind die Urzeitkrebse ausgewachsen und geschlechtsreif. In der Regel werden aber nur Urzeitkrebs Weibchen gebildet, die sich ungeschlechtlich fortpflanzen.

Das Aquarium sollte lieber zu groß als zu klein sein (ab 60cm Länge), damit die Urzeitkrebse später genügend Freiraum haben, um sich über den Sandflächen zu bewegen oder durch das Aquarium zu schwimmen. Der Untergrund sollte aus feinem, aber sauberem Sand bestehen, in dem die Urzeitkrebs später auf der Suche nach Schlammröhrenwürmern (Tubifex) oder roten Zuckmückenlarven wühlen können. Einige Versteckmöglichkeiten unter hohl aufliegenden Steinplatten oder Wurzelstücken reichen aus, ebenso eine eher spärliche Bepflanzung (z.B. auf Steine oder Wurzeln gebundene Wasserpflanzen wie Javafarn oder Javamoss). Die Urzeitkrebse brauchen sauberes, schadstofffreies Wasser: Wichtig ist daher eine gute Filterung, z.B. durch einen sogenannten Hamburger Filter, ein breitflächiger Innenfilter mit einer Filtermatte, in den die Krebslarven nicht eingesaugt werden können. Die Wasserströmung sollte allerdings nur schwach sein, da die Urzeitkrebse sonst beim Anschwimmen gegen die Strömung zuviel Energie verlieren würden. Auch der Sand muss sehr sauber sein, das die Urzeitkrebse hier später auch die Dauereier ablegen.

Nachzucht des Urzeitkrebs

Im Handel werden auch Komplettsets zur Aufzucht von Triops longicaudatus angeboten. Design und Farbe der oft viel zu kleinen Haltungsbecken grenzen an Kitsch und entsprechend keineswegs immer den Bedürfnissen der Urzeitkrebse. Im Komplettset wird daneben jede Menge überflüssiges Zubehör angeboten. Erfahrene Aquarianer können darauf verzichten und den Urzeitkrebsen artgerechtere Bedingungen bieten. Aquarienneulinge werden ohnehin nur kurze Freude an den Urzeitkrebsen haben. Was jedoch unbedingt benötigt wird, ist natürlich der Zuchtansatz mit den Dauereiern. Damit die Krebse in großer Zahl aus Dauereiern und Sand schlüpfen, sollte der Zuchtansatz in den ersten Tagen in ein separates Aufzuchtbecken gegeben werden. Dabei ist für eine gute Beleuchtung und konstante Wassertemperaturen (>21°C) zu sorgen. Das Wasser sollte eher weich, als zu hart sein. In Regionen mit hartem Leitungswasser muss es mit deionisiertem Wasser gemischt werden. Auf Filterung und Belüftung kann in den ersten Tagen verzichtet werden, damit die Dauereier nicht umher gewirbelt werden. Es kann eine Woche dauern, bis die ersten Nauplien schlüpfen. Sobald die Nauplien geschlüpft sind, werden sie zusammen mit dem Beckeninhalt in das große Aquarium umgesiedelt. Sie werden die ersten Zeit ausschließlich mit sehr feinem Planktonfutter ernährt (z.B. Liquifry).

Literaturhinweis

BELLMANN,H. (1991): Spinnen, Krebse, Tausendfühler.- (Mosaik Verlag München).

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