Das Wichtigste in Kürze:

  • eine bakterielle Infektion kann viele Symptome mit sich bringen
  • meist verlieren die Garnelen zunächst ihre Färbung und sterben in größeren Mengen
  • tote Garnelen sollten schnell entfernt werden, damit sich die Anderen nicht anstecken
  • zu den Ursachen zählen Stress und eine hohe Keimbelastung
  • neben Antibiotika können Sie das Aquarium auch komplett neu machen, um die Erkrankung zu behandeln
  • vermeiden Sie unbedingt Stress bei Ihren Garnelen

Zu den häufigsten Krankheiten bei Garnelen zählen bakterielle Infektionen. Pathogene, krankmachende Bakterien können auf verschiedenen Wegen in den Körper der Garnele gelangen: Über die Nahrung – ein Problem, wenn man mit Plankton aus Teichkulturen füttert – das Wasser, wenn es durch Fäulnisprozesse mit hohen Keimzahlen belastet ist. Da wird dann auch eine sonst harmlose Bakterienflora zum Problem.

Ist die Garnele gesund und robust, dann haben infektiöse Bakterien kaum eine Chance. Ist das Immunsystem der Garnele geschwächt, das Tier verletzt, durch Transport oder Überbesatz gestresst, dann können pathogene Bakterien sich im Körper rasch vermehren und das Gewebe, innere Organe oder die Muskulatur allmählich zerstören.

Anzeichen der Bakteriellen Infektion
Die häufigsten Anzeichen einer bakteriellen Infektion bei Garnelen ist die typische milchig-weiße Verfärbung der Garnelen.

Dabei gibt es fünf gängige Infektionskrankheiten:

  • Innere Infektion
  • Äußere Infektion
  • Darminfektion
  • Infektion der Organe
  • Blutvergiftung

Wie es überhaupt zu einer bakteriellen Infektion bei Garnelen kommt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Typische Symptome einer bakteriellen Infektion

Die Liste der Symptome von kranken Garnelen kann sehr lang sein. Jedoch müssen nicht alle Symptome auf einmal vorkommen.

  • erhöhte Sterberate
  • blasse Färbung
  • untypisches Schwimmverhalten
  • Häutungsprobleme
  • weißliche Verfärbung des Hinterleibes
  • Wachstumsstillstand
  • nehmen weniger Futter zu sich
  • die Organe schimmern rosa, rot oder orange
  • träges Verhalten

Von krankmachenden Bakterien befallene Garnelen verhalten sich häufig entweder völlig apathisch oder sie schnappen an der Wasseroberfläche nach Luft, halten sich in gut durchströmten, sauerstoffreichen Zonen z.B. in der Nähe des Filtereinlaufs oder des Ausströmersteins auf, da die Garnelen ein Sauerstoffdefizit haben.

Garnelen verfärben sich milchig
Im vorderen Bereich dieser einst intensiv gefärbten Orange Fire Garnele erkennt man deutlich eine milchig-weiße Verfärbung.

Befallene Garnelen verblassen oft. Sie fressen nicht mehr, Häutung und Wachstum werden eingestellt. Äußerst ernst zu nehmen ist, wenn sich das Abdomen, der Hinterleib, weiß verfärbt, da dann bereits das Muskelgewebe durch die Bakterien zerstört worden ist.

Genauso dramatisch wird es, wenn die äußere Schicht des Chitinpanzers zu zersetzen beginnt. Im weiteren Verlauf treten dann spezifische Symptome auf, die Rückschlüsse auf die Art der Bakterien zulassen.

Garnele mit Bakterieller Infektion
Am Rostum zeigt sich eine Zersetzung durch eine weiße Stelle. Auch die Fühlen haben sich teilweise schon zersetzt. Diese Garnele ist leider nicht mehr zu retten.

Typischer Verlauf einer bakteriellen Infektion

Kommt es bei Garnelen zu einer bakteriellen Infektion minimiert sich der Bestand oft drastisch. Auch wenn nicht viele Garnelen auf einmal sterben, können Sie eine bakterielle Infektion daran erkennen, dass an mehreren Tagen hintereinander immer mal ein oder zwei tote Garnelen im Becken liegen.

Unser Tipp

Wichtig ist es, schnell zu reagieren, wenn Sie tote Garnelen im Aquarium entdecken. Haben die toten Garnelen eine Infektion und werden von den anderen Tieren verspeist, können sich noch gesunde Garnelen anstecken und ebenfalls sterben.

Ursachen einer bakteriellen Infektion bei Garnelen

Die Ursache für bakterielle Infektionen bei Garnelen ist der ansteigende Pegel von Keimen im Aquarium. Der Keimbelastung kann durch mehrere Ursachen hervorgerufen werden. Dazu zählt zum Beispiel das Einsetzen von neuen Fischen oder Garnelen, die eigene Keime mit sich bringen.

Garnelen dürfen in das Aquarium

Ein weitere häufige Ursache ist Stress. Zu Stress kommt es bei Garnelen schnell, wenn die Bedingungen für sie nicht optimal sind. Dazu zählen schlechte Wasserwerte, eine knappe Eingewöhnung, ungeeignetes Futter, zu wenig Rückzugsmöglichkeiten, zu viele Fressfeinde und noch vieles mehr.

Soforthilfe – Was kann ich tun?

Vermuten Sie bei Ihren Garnelen eine bakterielle Infektion, ist schnelles Handeln gefragt. Warten Sie zu lange, kann sich Ihr gesamter Bestand rapide minimieren.

  1. Zunächst sollten Sie alle toten Garnelen aus dem Aquarium entfernen.
  2. Wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie für die erkrankten Garnelen ein Quarantäne-Becken anlegen, damit sich nicht noch weitere Bewohner anstecken.
  3. Sorgen Sie nun dafür, dass das Aquarium optimal eingerichtet ist. Machen Sie einen großzügigen Wasserwechsel, reinigen Sie den Bodengrund und sorgen Sie für genügend Moos im Becken.
  4. Geben sie pro 5 Liter Wasser einen Erlenzapfen und ein Seemandelblatt ins Wasser. Sowohl Seemandelblätter als auch Erlenzapfen wirken antibakteriell und helfen die Bakteriendichte im Wasser zu reduzieren.

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Unser Tipp

Den Wasserwechsel sollten Sie nun alle zwei Tage wiederholen. Dies kann ruhig 80% des Wassers sein.

Behandlung erkrankter Tiere

Je nach Verlauf der Erkrankung können Sie Ihre Tiere unterschiedlich behandeln. Neben Mitteln für das Becken, die Antibiotika enthalten gibt es aber auch eine andere Möglichkeit. Mit natürlichen Mitteln wie getrockneten Walnussblättern oder Erlenzapfen können Sie die Heilung Ihrer Garnelen unterstützen.

Bakteriellen Infektionen vorbeugen

Noch besser als die Garnelen zu behandeln ist natürlich, wenn Sie einer Erkrankung direkt vorbeugen. Die Wahrscheinlichkeit für gesunde Garnelen erhöht sich, wenn Sie auf ein paar wenige Punkte achten.

Zunächst sollten Sie jeglichen Stress für die Tiere vermeiden:

  • Garnelen behutsam eingewöhnen
  • neue Pflanzen erst wässern
  • nicht zu viele neue Tiere auf einmal einsetzen
  • gutes Futter verwenden, z.B. Laub
  • auf die Wasserwerte achten
  • viel Moos und Versteckmöglichkeiten bieten
  • beim Wasserwechsel auf die Temperatur achten
  • auf den zusätzlichen Besatz im Becken achten
  • usw.

4 Arten der Bakteriellen Infektion im Detail

Innere Infektionen

Am häufigsten sind die durch Bakterien hervorgerufenen inneren Infektionen. Neben den bereits beschriebenen Symptomen kann es dabei auch zu einer Orangefärbung des Abdomens kommen, die sich dann innerhalb weniger Stunden auf den ganzen Körper ausdehnt.

In diesem Stadium sind die Garnelen nicht mehr zu retten und sie sterben in den nächsten Tagen.

Äußere Infektionen

Äußere Infektionen treten vor allem am Schwanzfächer, an den Antennen, den Schreitbeinen und auf dem Rückenpanzer auf. Der Carapax ist dann mit kleinen Löchern, kleinen punktförmigen Ehebungen und Geschwulsten übersät. Befallene Beine können eine Rosafärbung oder auch ein glasiges Aussehen annehmen.

Auch solche Garnelen haben kaum eine Überlebenschance. Sie müssen rechtzeitig von den noch gesunden Garnelen getrennt werden, um diese retten zu können.

Befall innerer Organe

Werden innere Organe von Bakterien befallen, so sieht man – zumindest bei durchsichtigen Garnelenarten -, dass die betroffenen Organe sich rosa verfärben, anschwellen und entzündet sind.

In diesem Stadium sind die Garnelen nicht mehr zu retten und sterben innerhalb weniger Tage.

Blutvergiftung

Zur Sepsis, einer Blutvergiftung, kann es kommen, wenn pathogene Bakterien über die Kiemen oder einen lokalen äußeren, seltener auch inneren Infektionsherd in den Blutkreislauf gelangen.

Äußere Symptome sind bei einer Blutvergiftung nicht zu erkennen, sie verläuft aber immer tödlich.

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