Die Mittelmeer-Kronenschnecke kommt rund ums Mittelmeer vor. Ob es sich dabei um eine einzige Art, geographisch getrennte und verschiedene Rassen oder Unterarten handelt, ist derzeit noch unklar. Nachweise gibt es bisher von So-Spanien im Gebiet zwischen der Mündungen vom Guadalquivir und Ebro, den nordafrikanische Mittelmeeranrainern mit Ausnahme von Ägypten, in den Thermalquellen der italienischen Maremma, auf der griechischen Halbinsel Peleponnes, auf Kreta, Zypern, Zentraltürkei und Syrien. Diese Kronenschnecke kommt in sauerstoffreichen, aber warmen und kalkreichen Gewässern vor, u.a. in Kalksinterquellen, Bewässerungsgräben, Flüssen und Seen. In Marokko wurde die Schnecke sogar in unterirdischen Kanälen gefunden.
Merkmale, Form und Färbung der Mittelmeer-Kronenschnecke
Die Mittelmeer-Kronenschnecke hat ein spitz zulaufendes, kegel- bis eiförmiges Gehäuse, das vollkommen glatt, aber auch stark gerippt oder sogar gekeilt sein kann. Das Gehäuse ist rechtsgewunden. Die Mündung ist an der Unterkante ausgeschnitten, die Spindel eckig gestutzt. Oben ist die Mündung dagegen zugespitzt. Der Mündungsrand ist dünnwandig. Die Färbung variiert von dunkelbraun oder schwarz bis zu einer braunroten und graubraunen Bänderung. Gebänderte und helle Formen findet man eher in Italien und Griechenland, die dunklen, einförmig braunen bis schwarzen Schalen in der Türkei und Vorderasien. Aber selbst an einem einzigen Fundort kann eine große Variationsbreite in Oberflächenstruktur und Färbung der Schneckenschalen vorkommen.
Die Grundfärbung des Schneckenkörpers ist ein helles Grau, es gibt aber auch dunkle Formen mit hellen Punkten. Der Fuß ist kurz und an der Vorderseite stumpf verbreitert. Davon deutlich abgegrenzt ist die Schnauze, die von der Schnecke rüsselartig nach vorne gestreckt wird. Die Augen sitzen auf langen, dünnen Fühlern.
Haltung der Mittelmeer-Kronenschnecke im Aquarium
Die Mittelmeer-Kronenschnecke braucht ein Warmwasseraquarium mit kalkreichem und sauberem Wasser und einer starken Strömung. Die Art ist gegenüber organischen Verunreinigungen recht empfindlich, auch sollten abrupte Wasserwechsel oder Änderungen der Wasserbeschaffenheit vermeiden werden. Man kann sie gut mit anderen, nicht räuberischen Wasserschneckenarten zusammensetzen. Ebenso ist natürlich auch die Vergesellschaftung mit kleineren, friedlichen Fischen möglich. Von größeren Krebsen als Mitbewohnern sollte man jedoch Abstand nehmen, da sie die kleinen Schnecken als willkommene Beute ansehen könnten. Das gilt ebenso für die Süßwasserkrabbe Potamon potamios, die an einigen Fundorten im Mittelmeergebiet zusammen mit der Mittelmeer-Kronenschnecke vorkommt und diese auch frisst.
Das Aquarium sollte mit Steinen und Grobkies ausgelegt werden, Sand und schlammige Substratflächen werden von der Schnecke gemieden. Willkommen sind dagegen stark veralgte Scheiben und Aufwuchsalgen auf den Steinen. Auf Wasserpflanzen sollte man lieber verzichten, da sie von den Schnecken nicht verschont bleiben.
Die Mittelmeer-Kronenschnecke weidet in ihrem natürlichen Lebensraum vor allem Kieselalgen und anderen Aufwuchs von Steinen ab, frisst aber auch Wasserpflanzen und Detritus. Im Aquarium lässt sie sich mit dem handelsüblichen Trockenfutter (z.B. Tetra-Phyll) oder Futtertabletten für Zierfische füttern.
Nachzucht der Mittelmeer-Kronenschnecke unter Aquarienbedingungen
Zur Nachzucht im Aquarium liegen bisher keine Angaben vor, sie dürfte aber nicht schwierig sein. An den natürlichen Standorten legen die Schnecken auf der Unterseite von Steine bräunliche Gelege von 10 bis 25 Eier ab; auf Weichsubstraten werden die Eier dagegen einzeln abgesetzt. Die frisch geschlüpften Schnecken sind etwa 3mm groß. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 5 Jahren.