Diese Schlammschnecke ist in Europa weit verbreitet, das Verbreitungsgebiet reicht von Island bis Osteuropa, sie kommt aber auch in Nordamerika und den gemäßigten Zonen Asiens vor. Sie fehlt allerdings im Süden der Iberischen Halbinsel und in Süd-Griechenland. Sie besiedelt ein breites Spektrum an Binnengewässertypen von kleinen Bächen, Altarmen und pflanzenreichen Seen, sofern das Wasser genügend kalkhaltig zum Aufbau der Schneckenschale ist.
Merkmale der Eiförmige Schlammschnecke
Die Schale dieser Schlammschnecke ist rechtsgewunden und eiförmig mit einem relativ kleinen Gewinden aus 4 bis 4 ½ Windungen. Das Gehäuse ist gelblich bis hellbraun gefärbt. Das Schneckengehäuse hat eine sehr dünne Schale, sodass man darunter den dunkel gefleckten Schneckenkörper sehen kann. Die Mündung ist fast doppelt so hoch wie die Gehäusewindung. Von der ähnlichen Ohrschlammschnecke (Radix auriculara) unterscheidet sich die Gemeine Schlammschnecke durch das breitere Gehäuse mit stärker gewölbten Umgängen. Typisch für Schlammschnecken sind die breiten, dreieckigen Fühler.
Haltung der Eiförmige Schlammschnecke im Aquarium
Häufiger noch als die große Spitzschlammschnecke (Lymnea stagnalis) ist diese Schlammschneckenart in Aquarien zu finden. Dabei wird sie in der Regel nicht bewusst eingesetzt, sondern gelangt als blinder Passagier mit dem Schneckenlaich ins Becken. Einmal im Aquarium etabliert, leistet sie aber gute Dienste als Gesundheitspolizei bei der Beseitigung abgestorbener Pflanzenreste, Mulm, Detritus und Aas. Und im Gegensatz zur Spitzschlammschnecke lässt auch die Wasserpflanzen in Ruhe, es sei es kommt zu einer Massenvermehrung der Schnecke bei gleichzeitigem Futtermangel. Zum Luftholen kommen die Schnecken ab und zu an die Wasseroberfläche. Sie sind auch in der Lage, sich kopfunter an der Wasseroberfläche entlang zu hangeln und dabei die Kahmhaut aus Algen und Bakterien abzufressen. Auch diese Schlammschnecke ist friedlich und kann gut mit anderen Aquarienbewohnern vergesellschaftet werden, sofern diese nicht ihrerseits den schutzlosen Fuß der Schnecke attackieren. Für Süßwasserkugelfische und andere auf Wasserschnecken als Futter spezialisierte Fische wäre sie eine leichte Beute, da ihr nicht nur der schützende Fußdeckel fehlt, sondern auch die dünne Schale leicht zu knacken ist. Apfelschnecke machen sich vor allem über die Eigelege der Schlammschnecke her.
Nachzucht der Eiförmige Schlammschnecke unter Aquarienbedingungen
Wie alle Schlammschnecken ist auch diese Art ein Zwitter, die aber zur wechselseitigen Befruchtung mindestens einen Partner braucht. Die gallertartigen Laichschnüre werden an breiten Wasserpflanzenblättern, an Holz, Steinen oder anderen Hartsubstraten angeklebt. In der Natur fallen Paarungszeit und Eiablage in das zeitige Frühjahr, im Aquarium ist dies ganzjährig möglich und in erster Linie von der Wassertemperatur abhängig. Die Lebenserwartung der Gemeinen Schlammschnecke liegt unter Aquarienbedingungen bei etwa einem Jahr.