Sumpfdeckelschnecken-Arten

Verbreitung und Lebensraum der Sumpfdeckelschnecken

Sumpfdeckelschnecken sind fast weltweit in stehenden und langsam fließenden Gewässern verbreitet. Lediglich in Südamerika und in der Antarktis kommen sie nicht vor. In die Familie der Viviparidae gehört auch die zweitgrößte einheimische Süßwasserschnecke, die Gemeine Sumpfdeckelschnecke Viviparus viviparus. Zusammen mit den tropischen Apfelschnecken bilden die Sumpfdeckelschnecken die Überfamilie der Ampullariacea. Der deutsche Name Sumpfdeckelschnecken ist etwas irreführend, viele Arten leben auch auf steinig-kiesigem Grund oder in tieferen, stehenden und fließenden Gewässern. Die hier vorgestellten Arten leben in den gemäßigten bis subtropischen Zonen Europas, mit Ausnahme der gestreiften Sumpfdeckelschnecke Taia naticoides, die aus den tropischen Gewässern Myanmars stammt. In Europa kommen insgesamt 5 Sumpfdeckelschneckenarten der Gattung Viviparus vor. Die beiden einheimischen Arten, Viviparus viviparus, die Gemeine Flussdeckelschnecke, und Viviparus contectus, die Spitze Sumpfdeckelschnecke, die über die Grenzen Mitteleuropas hinaus verbreitet sind. Vivparus ater, die Italienische Sumpfdeckelschnecke, stammt zwar aus Italien und dem östlichen Mittelmeergebiet, ist aber inzwischen u.a. auch im Bodensee nachgewiesen worden. Die Donau-Flussdeckelschnecke, ist in der Donau und ihren Nebenflüssen unterhalb Wiens verbreitet. Früher war sie auch oberhalb im deutschen Donauabschnitt zu finden; diese Vorkommen sind aber offensichtlich erloschen. Die fünfte Art schließlich, die Balkan-Flussdeckelschnecke Viviparus mamillatus, kommt ausschließlich auf dem Westbalkan von Kroatien bis Westgriechenland vor.

Merkmale, Form und Färbung der Sumpfdeckelschnecken

Alle Sumpfdeckelschnecken haben eine kegelförmige Schale, die bis zu 6cm hoch sein kann. Das Schneckengehäuse ist im Vergleich zu anderen Süßwasserschnecken recht dickwandig und entsprechend stabil. Die Gehäuseöffnung können sie mit ihrem hornartigen Deckel, dem Operculum, vollkommen verschließen und sich damit zum Beispiel vor Austrocknung oder Fressfeinden schützen.

Sumpfdeckelschnecke - ViviparidaeFoto: Aleron Val / shutterstock.com

Einheimische Arten machen auch zum Überwintern für längere Zeit den „Deckel“ zu. Sumpfdeckelschnecken sind getrenntgeschlechtlich. Männchen und Weibchen lassen sich leicht anhand der unterschiedlichen Fühler unterscheiden: Bei den Weibchen sind die Fühler gleich lang und dünn; bei den Männchen ist dagegen der rechte Fühler kürzer und verdickt, er dient als Begattungsorgan.

Haltung der Sumpfdeckelschnecken im Aquarium

Sumpfdeckelschnecken ernähren sich als Weidegänger. Beim Fressen raspeln sie unter charakteristischen Pendelbewegungen des Kopfes mit Hilfe ihrer Raspelzunge, Radula genannt, Aufwuchsalgen ab. Mit ihrem Atemwasserstrom können sie aber auch Nahrungspartikel und Schwebstoffe aus dem Wasser herausseihen und sitzen dann oft tagelang still, ohne sich fortzubewegen. Bei einigen Arten der Sumpf- und Flussdeckelschnecken ist dies Filtrieren zum Hautpnahrungserwerb geworden. Damit sie im Aquarium nicht verhungern, muss man sie mit fein zerriebenem Staubfutter versorgen. Nahrunsgkonkurrenten wie die ebenfalls filtrierenden Muscheln oder die Fächergarnelen gehören daher nicht mit den Vivipariden zusammen ins geliche Aquarium. Manchmal graben sie sich auch in den Aquarienkies ein. Da auch die einheimischen Arten bis zu 25 Grad Celsius Wassertemperaturen gut vertragen, kann man sie auch in Warmwasseraquarien halten. Unter optimalen Haltungsbedingungen können die Sumpfdeckelschnecken bis zu 10 Jahre alt werden.

Nachzucht der Sumpfdeckelschnecke

Die Sumpfdeckelschnecken sind die einzigen einheimischen Arten, die lebengebärend sind, also keine Eier legen. Darauf weist der wissenschaftliche Familienname hin: Viviparidae von vivipar = lebend gebärend. Die Eier verbleiben in der Gebärmutter des Weibchens. Dort entwickeln sich die Schneckenembryonen von einer milchig trüben, stark proteinhaltigen Flüssigkeit. Wenn die fertig entwickelten Jungschnecken dann schlüpfen, sind sie bereits bis zu 1cm groß. Je nach dem kann das Muttertier bis zu 30 Jungschnecken gebären. Die Embryonen im Uterus der Schnecke befinden sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und werden daher erst nach und nach ins Wasser entlassen – und zwar die älteste Jungschnecke zuerst. Die Nachzucht unter Aquarienbedingungen gelingt jedoch nicht immer.

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