Wasserpflanzen für Hintergrund und Randbepflanzung

Der Blütenstiellose Sumpffreund Lymnophila sessiflora stammt aus Asien, wo er sehr weit verbreitet ist, und eignet sich mit seinem filigranen, feinfiedrigen Blättern bestens als dicht wachsendes, dekoratives Element für den Hintergrund des Aquariums. Er wird bis zu 40cm hoch, wächst am besten in einem Temperaturbereich zwischen 22 und 28 Grad Celsius, ist pH-tolerant (zwischen 5 und 8), hat einen relativ gemäßigten Lichtanspruch und eignet sich daher besser fürs Garnelenaquarium als die optisch ähnliche Cabomba, die nur bei intensivem Licht eine schöne Wuchsform bildet. Außerdem wächst dieser robuste Sumpffreund sehr schnell. Er wird in Wasserpflanzengärtnereien als wurzellose Stängelware gezogen. Dabei werden die Bündel oft mit einem Bleiband zusammengehalten, damit sie nicht an die Wasseroberfläche trieben. Vor dem Einpflanzen in das Garnelenbecken muss dies Bleiband natürlich entfernt werden. Da die Pflanzen meist kräftig gedüngt worden sind, muss man sie zuvor einige Tage in einem separaten Behälter wässern und täglich das Wasser wechseln. Denn sowohl Schwermetalle als auch Düngemittel im Aquarium sind für die meisten Garnelen sehr giftig.

Eine sehr dekorative Pflanze mit feinen grünen bis rotvioletten Blattquirlen für den Beckenhintergrund ist auch die Stern-Rotala Eusteralis stellata, die allerdings viel gelöstes Kohlendioxid und Nährstoffe, bei gleichzeitigem weichem, leicht saurem Wasser braucht. Sie wird ebenfalls 40cm hoch und gedeiht bei Temperaturen zwischen 22 und 28 Grad Celsius. Diese Wasserpflanze wird ebenfalls als wurzellose Stängelware im Büschel geliefert. Daher müssen auch diese Pflanzen erst einmal in „Quarantäne“.

Eine robuste Allzweckpflanze ist die Schraubenvallisnerie Vallisneria spiralis. Sie hält auch den etwas rauhbeinigeren Großarmgarnelen stand. Einmal gut angewachsen, bildet sie rasch Ausläufer, an denen die Tochterpflanzen in die Höhe wachsen. Damit sich ihre Bestände nicht in den Vordergund drängen, muss regelmäßig ausgelichtet werden. Diese anspruchlose, robuste Wasserpflanze kommt auch mit wenig Licht gut zurecht und eignet sich deshalb für ein Aquarium mit gedämpften Licht für dämmerungsaktive Garnelen, die man auch einmal tagsüber aus ihren Verstecken locken möchte.

Der Brasilianische Wassernabel Hydrocotyle leucocpehala bildet mit seinen grasgrünen runden bis herzförmigen Blättern, die fast waagerecht im Wasser stehen, einen reizvollen Kontrast zu Schraubenvallisnerien, Rotala und Sumpffreund. Außerdem eignet er sich hervorragend als Sitzplatz für kleinere Fächergarnelen und Zwerggarnelen. Auch der Brasilianische Wassernabel kommt mit wenig Licht gut zurecht, braucht aber eine ausreichende Nährstoffversorgung und viel gelöstes Kohlendioxid. Er wächst rasch nach oben und breitet sich dann dicht an der Wasseroberfläche aus und sorgt damit für gedämpftes Licht im Garnelenbecken – optimal für dämmerungsaktive Garnelen.

Wasserpflanzen für den Mittelgrund

Für den Mittelgrund eignen sich vor allem mit Javafarn Microsorum pteorpus oder Javamoos Taxiphyllum barbieri bepflanzte Wurzelhölzer, die im Zoofachhandel als sogenanntes „Nano Wood“ speziell für kleinere Garnelenaquarien, also Nanobecken, angeboten werden. Solch ein bepflanztes Wurzelholz kann aber leicht selbst herstellen, in dem man die Pflanzen an den gewünschten Stellen auf der Wurzel platziert und mit einem dünnen schwarzen Zwirn oder Nylonfaden anbindet. Oft werden auch Anubias und Cryptocorynen als Aufsitzerpflanzen auf solchen Wurzelstücken oder Steinen empfohlen. Einige dieser Arten scheiden jedoch über ihre Wurzeln Stoffwechselrückstände ins Wasser aus, die für Krebse toxisch sind. Inwieweit dies auch für andere Gruppen der Zehnfußkrebse, zu denen auch die Garnelen gehören, zutrifft, ist bisher nicht untersucht. Daher ist bei diesen Wasserpflanzen Vorsicht angeraten! Bepflanzte Wurzelhölzer – in der Aquarienmitte platziert werden – bilden auch eine optische Reviermarke für untereinander rivalisierende Großarmgarnelen.

Wasserpflanzen für den Vordergrund

Für den Vordergrund muss man niedrig bleibende Pflanzen auswählen, die mit wenig Licht auskommen. Unter Garnelenliebhabern besonders beliebt sind die sogenannten Mooskugel oder Moosalgenbälle, denn eigentlich handelt es sich bei auf einer Kugel gewachsenen Pflänzchen nicht um Moos, sondern um eine in fadenförmigen Kolonien wachsende Grünalge namens Cladophora aegagrophila. Manche dieser Mooskugeln haben solviel Auftrieb, dass sie im Wasser schweben, statt auf dem Bodenuntergrund zu liegen. Leider verträgt diese Alge aber keine Wassertemperaturen oberhalb von 24 Grad Celsius und beginnt, dann zu zerfallen. Für die meisten Zwerggarnelen ist das aber noch zu kalt. Andere nehmen diese Mooskugeln gerne als Aufwuchsfläche an, auf der sie dann systematisch nach verwertbaren Mikroorganismen und Mulm suchen. Die Mooskugeln sollet man wenigstens einmal im Monat herausnehmen und unter Leitungswasser ausdrücken, um Schadstoffe und Stoffwechselrückstände auszuspülen.

Natürlich kann man Wassermoose auch direkt in den Vordergrund pflanzen, bis im Laufe der Zeit ein dichter Moosrasen das Bodensubstrat überzieht. Das ist nicht ganz einfach. Da sich die Moospolter anfangs schlecht am Boden fixieren lassen. Der Handel bietet deswegen Mooskolonien an, die bereits auf kleinen Stein- oder Keramikplättchen angewachsen sind. Das ist in Ordnung, wenn es sich dabei um kalkfreies Gestein handelt, welches nicht durch Rücklösung von Kalk die Karbonathärte unnötig in die Höhe treiben würde und Auslöser für eine unerwünschte Algenblüte sein könnte. Einige Züchter bieten auch Wassermoose an, die auf Metallgittern herangezogen worden sind. Die sind schwer genug, um einfach auf den Boden gelegt zu werden; das Moospolster wächst dann mit der Zeit um das Gitter hinaus, sodass es nicht mehr zu sehen ist. Aber auch hierbei gilt. Schwermetalle egal in welcher Form gehören einfach nicht in ein Garnelenaquarium!

Neben dem bereits erwähnten Javamoos kommen eine Vielzahl anderer Moose für das Garnelenbecken in Frage: Das einheimische Quellmoos Fontinalis antipyretica kommt für eine Kaltwasserbecken in Frage, welches zum Beispiel für die europäische Garnele Atyaephyra desmaresti eingerichtet wird. Es wächst sehr rasch und bildet in der Strömung flutendene Triebe. Höhere Wassertemperaturen oberhalb von 20 Grad Celsius werden allerdings nur kurze Zeit von diesem Quellmoos toleriert. Sehr dekorativ ist auch das Korallenmoos Riccarida chamedryfolia, welches dichte, kurze Polster über dem Bodengrund bildet, aber sehr langsam wächst. Das Weihnachts- oder Christmas-Moos Versicularia montagnei, welches kleine, “Weihnachtsbaum“-artige Triebe bildet, mit dem sich auch ganze Rückwände begrünen lassen ist auch gut geeignet. In jedem Fall darf man immer nur eine Wassermoosart pro Aquarium pflanzen, sonst wachsen die verschiedenen Moosarten wild durcheinander und lassen sich dann nicht mehr voneinander trennen. Auch eine weitere Versicularia Art sinensis, welches sogar den Namen Garnelenmoos trägt, eignet sich bestens für das Garnelenaquarium. Es bildet dichte, kleine Polster und wächst auch rasch mit seinen kleinen Saugfüßchen auf jedem Untergrund an. Schließlich sei auch noch das Trauerweidenmoos Versicularia ferriei erwähnt. Es bildet bogenförmig hängende Triebe und eignet sich damit gut als Versteck für die Zwerggarnelen.

Wasserpflanzen richtig pflegen

Wie bereits erwähnt, müssen frisch erworbene Wasserpflanzen erst mehrere Tage gewässert werden, damit möglich Schadstoffe und Düngemittelrückstände ausgewaschen werden. Dies gilt besonders für Stängelpflanzen, bei denen aus der Schnittstelle schädliche Inhaltsstoffe der Pflanze austreten können. Bevor bewurzelte Pflanzen dann ins Garnelenbecken eingepflanzt werden, muss man die Wurzelspitzen einkürzen, ohne sie aber zu quetschen, und welke und verletzte Blätter entfernen. Dann bohrt man mit dem Finger ein kleines Pflanzloch in den Bodengrund, steckt die Wurzeln hinein und bedeckt sie mit Sand oder Feinkies, drückt den Boden rund um die Wurzeln etwas an und zieht dann die Pflanze ganz vorsichtig etwas nach oben, damit die Wurzeln senkrecht nach unten stehen. Bei der unumgänglichen Düngung von Wasserpflanzen sollte man auf speziell für Garnelen- und Krebsaquarien abgestimmte Produkte zurückgreifen, die auch empfindlicheren Garnelenarten nicht schaden. Grundsätzlich gilt, dass die Wurzeln der Wasserpflanzen zum Verankern im Bodengrund dienen und Spurenelemente und Pflanzennährstoffe im Gegensatz zu landpflanzen über die Blätter aufgenommen werden. Um auch im laufenden Unterwasserbetrieb gärtnern zu können, faulende Triebe abschneiden oder das wild wuchernde Pflanzendickicht in Zaum halten zu können, benötigt man neben der Pflanzzange auch eine geeignete lange Pinzette und eine Pflanzschere.

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